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Mitmachende Freunde sind der beste Anreiz für Sport

Freunde haben einen großen Einfluss darauf, ob ein Kind sportlich aktiv ist oder nicht. Denn einer Studie der American Heart Association zufolge motivieren mitmachende Freunde Kinder mehr dazu, Sport zu treiben, als Ermutigungen und sportliche Aktivitäten mit den Eltern bewirken.

Diese Ergebnisse stellten Forscher auf der American Heart Association‘s Epidemiology / Lifestyle Scientific Sessions 2015 vor. Sie kommen zu dem Schluss, dass über Gleichaltrige versucht werden sollte, die Bewegungsarmut der Kinder und Jugendlichen zu bekämpfen.

"Wir vermuten, dass soziale Netzwerke und Freundschaften mit zunehmenden Alter einen immer größeren Einfluss auf das Verhalten und die Gewohnheiten der Heranwachsenden haben", erklärt Prof. Jessica Graus Woo, Studienleiterin der Studie und Pädiaterin am Kinderkrankenhaus in Cincinnati, Ohio. "Mit aktiven Freunden fällt es übergewichtigen Kindern leichter, sich am Sport zu beteiligen. Freunde können für sie die Barrieren besser verringern als es vielleicht einer Sport treibende Familie gelingt."

Regelmäßige körperliche Aktivität ist der Schlüssel im Kampf gegen das Gewicht bei Kindern und Erwachsenen, aber es ist wenig darüber bekannt, ob Kinder und Jugendliche einen Nutzen im Sport sehen können und welche Argumente sie vielleicht daran hindern, Sport zu treiben. Die Wissenschaftler befragten 104 Kinder und Jugendliche im Rahmen der Biorepository of Environment, Activity and Nutrition to Prevent Obesity-related Disorders (BEANPOD) Study, was ihrer Einschätzung nach die Vorteile von Sport seien und welche Hindernisse es für sie gebe, sich zu bewegen. Unter den Teilnehmern waren 74% weiblich und das Durchschnittsalter lag bei 12,5 Jahren.

Alle Teilnehmer nannten 10 Vorteile und 15 mögliche Hemmnisse für körperliche Aktivität. Sie beschrieben, inwieweit Freunde und Familie sich beteiligten, ihre Sportaktivitäten förderten, ohne teilzunehmen, und wie lange und wie oft sie in der Woche Sport trieben. Nicht erfasst wurde, welchen sportlichen Aktivitäten die Kinder nachgingen.

Die Ergebnisse:

  • Die am häufigsten erwähnten Barrieren waren Befangenheit (29%); wenig Freude am Sport (22%); schlechte Gesundheit (22%); Mangel an Selbstdisziplin (21%); und Energiemangel (21%).
  • 78% der Kinder erhielten Unterstützung von ihrer Familie, doch sowohl die Familie als auch die Freunde, machten selten beim Sport mit (zwischen 36 und 48%).
  • Wenn ein Freund mitmachte, hatten die Kinder weniger Hindernisse zu überwinden, um Sport zu treiben. Mangelndes Interesse, Energielosigkeit, wenig Freude, Ausrüstung, Fähigkeiten, Gesundheit hinderten die Kinder mit einem Freund nicht so oft wie ohne. Auch die Teilnahme von Familienmitgliedern oder die Ermutigung durch sie hatte nicht den gleichen Erfolg.
  • Jugendliche ab 12 Jahren, führten eher Zeitmangel, wenig Spaß und Angst vor Verletzungen als Argumente gegen den Sport auf im Vergleich zu jüngeren Kindern. Aber sie schätzten Sport auch mehr, da sie erkannten, dass bei der Vorbeugung von Krankheiten helfen kann.
  • Unter denen Kindern, deren Freunde nie bzw. fast nie beim Sport mitmachten zählten 38% zu den körperlich Aktivsten, während bei Kindern, die zusammen mit ihren Freunden trainierten, erreichten 76% ein hohes Aktivitätsniveau.

Die Autoren räumen ein, dass Forschung notwendig sei, um diese Ergebnisse zu bestätigen, aber es überrascht sie nicht, dass Sport mit Freunden mehr Spaß macht und für weniger Barrieren sorgt.

Quelle: <link http: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicalXpress, <link http: newsroom.heart.org news friends-may-make-the-difference-in-keeping-children-active _blank external-link-new-window external link in new>American Heart Association Meeting Report Abstract PO83