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Läusesaison beginnt

Im Herbst und Winter haben Läuse Hochsaison - sie lieben Rollis, Schals und Wollmützen. Dabei sind Läuse kein Problem mangelnder Hygiene...

Wenn es Herbst wird, beginnt auf Kinderköpfen die Saison für Läuse. Denn die "Pediculus humanus capitis" lauert gern in Wollkragen oder Mützen. Die meisten Einrichtungen werden deswegen zwar nicht geschlossen, doch betroffene Kinder müssen zu Hause bleiben. Nach einer Läusekur dürfen sie erst wieder in die Schule oder Tagesstätte gehen, wenn der Kinder- & Jugendarzt sie für lausfrei erklärt. Das schreibt das Bundesseuchengesetz vor. Privathaushalte müssen Kopfläuse nicht melden, Krabbelstuben, Kindergärten, Horte und Schulen jedoch sind dazu laut Gesetz verpflichtet.

Läuse sind kein Indiz für mangelnde Hygiene!
Oberarzt Dr. Thomas Leinenbach von der Kinderabteilung des Stadtkrankenhauses Rüsselsheim berichtet, dass man in ärmeren Ländern das Haar komplett abrasiert. In Deutschland sei es üblich, die Kinder gründlich mit einer Lotion einzureiben und nach sieben bis zehn Tagen, die Prozedur noch einmal zu wiederholen. Der Mediziner hält es für wichtig, die Haare nach Nissen, Eiern der Läuse, zu durchforsten und auch die ganze Wohnung nach den kleinen Blutsaugern zu durchsuchen und ein Großreinemachen anzusetzen. "Kopfläuse haben aber nichts mit persönlicher Sauberkeit zu tun", betont die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Es ist eher Schicksal, wenn das Tier sich bei einem niederlässt.

"Großausbrüche in Schulen sind schon lange her", sagt Dr. Iris Hofstetter, Leiterin des Darmstädter Gesundheitsamtes. Rund 50 Fälle würden in ihrem Amtsbereich jedes Jahr bekannt, die Meldungen kämen weniger aus Schulen als aus Kindergärten. Das liege daran, dass die Drei- bis Sechsjährigen noch mehr körperlichen Kontakt hätten, in Kuschelecken tollten und da schon mal eine Laus von Kopf zu Kopf wandere. Das im vergangenen Jahr in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz habe dafür gesorgt, dass die Mütter und Väter in den Einrichtungen mit Informationsmaterialien versorgt würden. Zu den Vorsichtsmaßnahmen, zu denen die Einrichtungen verpflichtet seien, zählt Dr. Dieter Rudolph, Leiter des Kreisgesundheitsamtes Kassel, einen Mindestabstand von 25 Zentimetern zwischen den Kleiderhaken der Kinder. So könnten die Schmarotzer nicht so schnell von Kragen zu Kragen krabbeln.

Weitere Informationen finden Sie unter Krankheiten A-Z "Läusebefall (Pedikulose)"