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Längere gemeinsame Mahlzeiten steigern Obst- und Gemüsekonsum von Kindern

Eine Studie unter der Leitung von Forschenden der Universität Mannheim und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin untersuchte den Einfluss längerer Familienmahlzeiten auf das Essverhalten von Kindern. Kinder essen demnach mehr Obst und Gemüse, wenn sich die Familien mehr Zeit für die Mahlzeiten nehmen.

Mannheimer sowie Berliner Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beobachteten, dass Kinder deutlich mehr Obst und Gemüse verzehrten, wenn sie nur zehn Minuten länger am Tisch saßen als sonst – also insgesamt 30 Minuten. Im Durchschnitt aßen sie etwa 100 Gramm mehr Obst und Gemüse. Das entspricht etwa einer der fünf empfohlenen täglichen Portionen Obst und Gemüse und ist ungefähr so viel wie ein kleiner Apfel oder eine kleine Paprika. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der US-Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht.
In mundgerechte Stücke geschnittenes Obst und Gemüse ist bequemer zu essen und daher verlockender, vermuten die Forschenden.

„Diese Erkenntnis hat praktische Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, da eine zusätzliche Portion Obst und Gemüse täglich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 7 bis 75 verringert“, erklärt Prof. Dr. Jutta Mata von der Universität Mannheim. „Für einen solchen Effekt muss natürlich genügend Obst und Gemüse auf dem Tisch vorhanden sein – am liebsten mundgerecht“, fügte die Gesundheitspsychologin hinzu.

50 Eltern und 50 Kinder nahmen an der Studie teil. Das Durchschnittsalter der Kinder lag bei Jahren und das der Eltern bei 43 Jahren. Es nahmen gleich viele Jungen und Mädchen an der Studie teil. Den Teilnehmenden wurde ein typisch deutsches Abendbrot mit Brotscheiben, Aufschnitt und Käse sowie mundgerechten Obst- und Gemüsestücken serviert.

„Die Dauer der Mahlzeit ist eine der zentralen Kompetenten der Familienmahlzeit, die Eltern variieren können, um die Ernährungsgesundheit ihrer Kinder zu steigern. Auf diesen Zusammenhang hatten wir bereits Hinweise in einer Metaanalyse gefunden, die Studien zusammenfasste, die qualitative Komponenten von gesunden Familienmahlzeiten untersuchten. Jetzt konnten wir diesen damals nur korrelativen Zusammenhang in dieser neuen experimentellen Studie eindeutig nachweisen,“ sagte Prof. Dr. Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Die Studie belegt zudem, dass längere Familienmahlzeiten nicht dazu führten, dass Kinder auch mehr zu Brot oder Aufschnitt griffen, sie nahmen auch nicht mehr Dessert. Die Forschenden vermuten, dass das in mundgerechte Stücke geschnittene Obst und Gemüse bequemer zu essen und daher verlockender war.

Quellen: <link https: www.mpib-berlin.mpg.de pressemeldungen _blank external-link-new-window external link in new>Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window>ScienceDaily, <link https: doi.org jamanetworkopen.2023.6331 _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Network Open