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Krebskranke Kinder aus der Isolation befreien

Der Internationale Kinderkrebstag macht am 15. Februar zum fünften Mal auf die Probleme von Kindern mit Krebs aufmerksam. Dieses Jahr steht die schulische Betreuung von krebskranken Kindern im Mittelpunkt. Da ihre Behandlung häufig monatelang dauert, ist es u.a. wichtig, dass sie nicht völlig von ihrer Umwelt isoliert werden. Elterngruppen und Fördervereine haben deshalb verschiedene Möglichkeiten geschaffen, mit denen krebskranke Kinder noch Kontakt zu ihren Klassenkameraden haben können und den Anschluss an den Unterricht nicht völlig verlieren, wie z. B. mit Hilfe des „Online-Unterrichts“ ...

Am 15. Februar 2006 erinnert der Internationale Kinderkrebstag zum fünften Mal an die Probleme von Kindern mit Krebs – mit dem Schwerpunkt schulische Betreuung. Krebs bei Kindern kommt zwar vergleichsweise selten vor, aber für betroffene Familien bedeutet dies einen großen Einschnitt in ihrem Leben. Die Wahrscheinlichkeit für ein neugeborenes Kind, innerhalb seiner ersten 15 Lebensjahre eine bösartige Erkrankung zu erleiden, beträgt statistisch gesehen 0,2%. Etwa 1.800 Krebsneuerkrankungen werden jährlich bei Kindern in Deutschland gemeldet. Krebsarten, die bei Kindern auftreten, sind im Erwachsenenalter selten u. u. Leukämien und Lymphome, gefolgt von Tumoren des Zentralnervensystems sind laut Statistik des deutschen Kinderkrebsregisters am häufigsten.

„Eine Leukämie kündigt sich durch eher ‚harmlose’ Anzeichen wie Müdigkeit und Neigung zu blauen Flecken an. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, sind die Heilungsaussichten dank fortschrittlicher Behandlungsmethoden sehr gut. Zwei von drei Kindern und bei manchen Tumorarten sogar 90% der kleinen Patienten können völlig von einer Krebserkrankung befreit werden. Da Kinder vorwiegend von ‚kindertypischen’ bösartigen Erkrankungen betroffen sind, ist es sehr wichtig, dass sie eine Behandlung in einem Zentrum für Kinderonkologie erhalten. Dort wird auch die ganze Familie mit einbezogen (u.a. auch familienorientierte Rehabilitation)“, erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). In der Regel ist eine „multimodale“ Therapie erforderlich, d.h. mehrere Behandlungsverfahren, wie Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie, werden miteinander kombiniert. Die Behandlung dauert häufig monatelang, deshalb ist die psychische Unterstützung des kranken Kindes u.a. auch durch die Familie besonders wichtig. Um eine Isolation von den Klassenkameraden zu vermeiden, haben Elterngruppen und Fördervereine verschiedene Möglichkeiten des „Online-Unterrichts“ geschaffen. Neben der Krankenhausschule und dem Hausunterricht hilft diese Form des Unterrichts darüber hinaus, die Schulausbildung der kranken Kinder zu sichern. „Eltern sollten sich nicht scheuen, in dieser Belastungssituation Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Der Kinder- und Jugendarzt ist Ihnen dabei behilflich und koordiniert die Betreuung nach den stationären Aufenthalten Ihres Kindes inklusive der eventuell erforderlichen häuslichen Pflege“, rät Frau Dr. Kilian-Kornell.