Von einem "besorgniserregenden Anstieg der Krebsraten, Asthmafälle und angeborenen Missbildungen" sprachen die Vereinigung Europäischer Ärzte (CMPE) und eine französische Krebsforschungsorganisation (ARTAC) am 8. November 2005 auf einer Pressekonferenz im EU-Parlament in Brüssel - mit der Botschaft: "Die Chemie ist schuld am Krebs". Anlass sind die Beratungen über die neue EU-Chemikalienrichtlinie REACH. Die Behauptungen der Pressemitteilung wurde von der Kinderumwelt (www.allum.de) kommentiert:
Pressemitteilung:
"Die EU-Chemikalienrichtlinie darf nicht aufgeweicht werden. Denn Krebsraten und Allergien steigen dramatisch - durch Umweltgifte. 300 Chemikalien finden sich im Blut eines Europäers. Die Zahlen sind erschreckend: 75% aller Krebserkrankungen sind direkt oder indirekt auf schädliche Umwelteinflüsse zurückzuführen. Die restlichen 25% werden durch Tabak ausgelöst."
Kommentar:
Hierzu sei aus der Broschüre "Krebs in Deutschland" vom April 2004 zitiert. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland herausgegeben.
"Die Entstehung einer Krebskrankheit beruht in der Regel nicht auf einer einzigen Ursache, sondern auf einem Geflecht verschiedenster Faktoren. Von den vermeidbaren Risikofaktoren ist das (Zigaretten-)Rauchen, das 25 bis 30% aller Krebstodesfälle verursacht, von überragender Bedeutung. Ein ähnlich großer, weniger genau geschätzter Anteil aller Krebstodesfälle von etwa 20 bis 40% dürfte auf falsche Ernährungsweisen wie allgemeine Überernährung, einen zu hohen Anteil tierischen Fetts und einen geringen Anteil bestimmter Vitamine, Mineralien und unverdaulicher Faserstoffe aus frischem Obst und Gemüse zurückzuführen sein.
Weitere Risikofaktoren für die Entwicklung bestimmter Krebskrankheiten sind Infektionen, erhöhter Alkoholgenuss, Exposition am Arbeitsplatz und Einflüsse aus der Umwelt. Zu den Umwelteinflüssen zählen neben der Sonneneinstrahlung unter anderem Radon und Passivrauchen in Innenräumen."
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Der Inhalt dieses Artikels ist ein Auszug aus der Stellungnahme von Kinderumwelt. Die vollständige Stellungnahme kann unter www.allum.de nachgelesen werden.