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Konsens über Diagnose und Behandlung von ADHS

Die unterschiedlichen Berufs- und Fachgruppen, die mit der Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) konfrontiert sind, haben sich auf gemeinsame Richtlinien bezüglich Diagnose und Therapie geeinigt...

Nach aktuellen Schätzungen sind 2 bis 6% Kinder und Jugendliche von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen. ADHS ist damit eine der häufigsten chronisch verlaufenden Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen.

Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung hat deshalb eine Konferenz zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) initiiert. Teilgenommen haben die unterschiedlichen Berufs- und Fachgruppen, die bei der Diagnose und Behandlung von Kindern mit ADHS mitwirken. Sie haben sich im Rahmen der Konsensuskonferenz auf gemeinsame Richtlinien und Ziele geeinigt, die u.a. folgende Punkte umfassen:

  • Die Therapie von ADHS erfordert die Zusammenarbeit von allen beteiligten Fachgruppen (wie Kinder- und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Psychiater, Allgemeinmediziner, Psychotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Ergotherapeuten usw.). Kindergärten, Tagesstätten, Schulen und andere Einrichtungen sollen mit einbezogen werden, um einer Ausgrenzung der betroffenen Kinder vorzubeugen.
  • Die Öffentlichkeit und die betroffenen Familien sollen besser über die Krankheit informiert werden.
  • Für die Diagnosestellung soll auch das Umfeld (z.B. Schule) mit berücksichtigt werden. Unter anderem sollen Fragebögen die Diagnose erleichtern.
  • Methylphenidat ist sicher und wirksam.
  • Nicht alle Kinder benötigen eine medikamentöse Therapie. Im Vorschulalter müssen Risiken und Nutzen genau abgewogen werden.
  • Insbesondere die langfristige Wirkung von Stimulanzien wie Methylphenidat soll intensiv erforscht werden.

Weitere Informationen zu den Eckpunkten der interdisziplinären Konsensuskonferenz finden Sie hier.