Laut australischen Forschern gibt es keine Beweise dafür, dass Probiotika gegen Magen- und Darmkoliken halfen. Die Australier durchforsteten 12 Studien zu diesem Thema und fanden widersprüchliche Ergebnisse. Ihre Arbeit veröffentlichten sie in JAMA Paediatrics.
Demnach kommen einige Studien zu dem Schluss, dass Probiotika mit Lactobacillus reuteri bei gestillten Säuglingen wirksam seien, aber nicht bei mit Fläschchen gefütterten Babys. "Wir brauchen weitere Studien, um eindeutige Ergebnisse zu bekommen“, lautet das Fazit der Studienleiterin Valerie Sung vom MurdochForschungsinsitut in Parkville.
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich in Jogurts, Milchgetränken, Quark oder Käsebefinden bzw. Nahrungsmitteln beigement werden. Sie sollen Menschen mit Verdauungsproblemen helfen.
Die Experten können keine eindeutige Empfehlung geben und bedauern, dass es bei Koliken wenig hilfreiche Mittel gibt. „Als Erstes müssen Eltern zum Kidner- und Jugendarzt, wenn ihr Kind unter Koliken leidet. Häufig leiden Säuglinge im Alter zwischen 6 Wochen und 3 Monaten Alter daran“, so Sung.
Die 12 klinischen Untersuchungen umfassten 1.825 Säuglinge, die entweder Probiotika, ein Placebo oder gar ncihts bekamen. Sechs Studien behaupteten, dass durch Probiotika die Babys weniger schrien, sechs andere widersprachen diesem Resultat. Drei Studien stellten fest, dass Probiotika bei gestillten Säuglingen Koliken lindern würden, eine vermutete, dass sie bei mit dem Fläschchen gefütterten Säuglingen hilfreich seien, wieder eine andere hatte die Theorie, dass Probiotika bei gestillten Kindern unwirksam seien.
Das Fazit von Sung und Kollegen lautet: Es sind größere Studien erforderlich, um zu klären können, ob Probiotika bei Koliken bei gestillten und/oder nicht gestillten Kindern wirksam sind.
Quellen: Health24/HealthDay, JAMA Paediatrics
(KIN-red)