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Kleinkinder unterscheiden alberne und sinnvolle Handlungen

Ungarische Wissenschaftler haben herausbekommen, dass Kleinkinder nicht alles einfach nachahmen, was Erwachsene ihnen vorleben. Die Ergebnisse der Untersuchungen stellten sie im Fachjournal „Nature“ dar.

Kleinkinder ahmen nicht bedingungslos alles nach, was Erwachsene ihnen vormachen. Erscheint ihnen eine Handlung albern, wählen sie eine in ihren Augen sinnvollere Alternative aus, um dasselbe Ziel zu erreichen. Das hat eine Arbeitsgruppe um György Gergely vom Institut für Psychologie der Ungarischen Akademie der
Wissenschaften in Budapest bei 14 Monate alten Kleinkindern beobachtet. Sie berichten darüber im britischen Wissenschaftsjournal «Nature» (Bd. 415, S. 755).

Die Forscher ließen Kleinkinder eine Erwachsene beobachten, die auf recht unkonventionelle Art einen Lichtschalter betätigte. Statt die Hände zu nehmen, schaltete sie das Licht mit der Stirn ein. Sieben von zehn Kleinkindern ahmten diese Methode zunächst nach, weil sie ihnen als der beste Weg erschien.

Hielt die Frau jedoch eine Decke um ihre Schultern geschlungen, so dass sie erkennbar keine Hand für den Lichtschalter frei hatte, knipsten acht von zehn Kleinkindern das Licht mit der Hand an. Diese Methode sei den Kindern vermutlich sinnvoller erschienen, weil sie schließlich nichts in den Händen hielten, was sie von deren Gebrauch abhielt, urteilen die Forscher.

Gergely schlussfolgert, dass die Kleinkinder bereits hinterfragen, ob eine bestimmte Handlung nötig ist, um ans Ziel zu gelangen. Scheint dies zweifelhaft und ein anderer Weg sinnvoller, wählen die Kinder trotz des Vorbilds selbstständig die für sie richtig erscheinende Handlung aus.

Informationen rund ums Kleinkind in der Rubrik "Das Kleinkind" .