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Kindgerechter Sport

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden aufgrund von Bewegungsmangel an Übergewicht, Koordinationsstörungen und verlangsamter Reaktionsfähigkeit. Sport erscheint gerade deshalb besonders wichtig. Dabei dürfen aber die Risiken nicht außer Acht gelassen werden...

"Kinder bewegen sich von Hause aus gern! Eltern können die koordinativen und konditionellen Fähigkeiten sowie die Muskelentwicklung ihrer Kinder z. B. durch Ballspiele, Fang- und Versteckspiele bereits im Vorschulalter spielerisch fördern", empfiehlt Dr. med. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). "Hinzu kommt langfristig der präventive Aspekt - sportliche Kinder sind geschickter, weisen meist bessere schulische Leistungen auf, rauchen deutlich seltener und sind stärker gegen gesundheitliche Risiken wie Herz-Kreislauf-Krankheiten und Übergewicht geschützt." Ab dem Grundschulalter können Schnelligkeit, Reaktion und Motorik gezielt verbessert werden. Mit etwa 12 Jahren kann das z. B. für Fußballer nötige Orientierungsvermögen trainiert werden.

Werden Kinder aber in den Wachstumsphasen zu stark gefordert, kann Sport auch negative Effekte haben. Daher gilt es, folgende Punkte zu beachten:

  • Unter zehn Jahren sollte das Kind mehrere Sportarten kennen lernen, bevor es sich auf eine Sportart spezialisiert und sich so eventuell einseitig belastet.
  • So lange Kinder noch wachsen, sollten sie nicht mehr als etwa 16 bis 20 Stunden pro Woche trainieren. In der Belastungsfähigkeit gibt es starke individuelle Unterschiede, die berücksichtigt werden sollten.
  • Ab dem 14. Lebensjahr sind Muskeln, Bänder und Sehnen zwar belastbarer, aber die Skelettentwicklung ist noch nicht abgeschlossen, so dass die Wirbelsäule gefährdet ist. Gewichtheben und Turmspringen sollten Kinder beispielsweise meiden. Besser eignen sich Radfahren, Schwimmen oder Laufen. Kinderknochen profitieren von wechselnden Belastungen und laufintensiven Sportarten. Dadurch erhöht sich die Knochendichte.
  • Langstrecken über 10 km sind für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ungeeignet -orthopädische Schäden können die Folge sein.
  • Die Sportmöglichkeiten in den Schulen sollten deutlich umfangreicher sein, um auch sportunwillige Kinder zu mehr Bewegung zu animieren.

Hinsichtlich des richtigen Sports und der individuellen Belastungsfähigkeit Ihres Kindes erhalten Sie auch wichtige Empfehlungen von Ihrem Kinder- und Jugendarzt, rät Dr. Kilian-Kornell.