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Kinder- und Jugendärzte warnen vor CO-Pipeline: Kinder werden bei Unfällen zu den ersten Opfern gehören

Nach dem schweren Zwischenfall im Brunsbütteler Bayerwerk, bei dem Kohlenmonoxid austrat und mehrere Menschen bewusstlos und verletzt wurden, appellieren die nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte an die Politik, das Projekt CO-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen zu stoppen.

Nach dem schweren Zwischenfall im Brunsbütteler Bayerwerk, bei dem Kohlenmonoxid austrat und mehrere Menschen bewusstlos und verletzt wurden, appellieren die nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte an die Politik, das Projekt CO-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen zu stoppen.

„Kinder werden zu den ersten Opfern gehören, wenn ein Unfall passiert. Und wir Kinder- und Jugendärzte werden ihnen nicht helfen können,“ so Dr. Gottfried Arnold, Sprecher der Initiative der Kinder- und Jugendärzte gegen die CO-Pipeline. „Kohlenmonoxid ist hochgiftig - für Kinder noch mehr als für Erwachsene. Zudem ist das Gas farb-, geruch- und geschmacklos. Bis es erkannt wird, kommt meist jede Hilfe zu spät. Denn bei Kindern reicht schon eine winzige Menge Kohlenmonoxid, um sie zu töten - weniger als in ein Schnapsglas passt. Selbst wenn sie zunächst nur bewusstlos werden und aus der Todeszone herausgebracht werden, müssen sie mit schweren Folgeschäden rechnen: sauerstoffempfindliche Organe wie Gehirn und Herz werden geschädigt. Auch Wochen nach erfolgreicher Behandlung können noch schwere Hirnschäden mit Persönlichkeitsveränderungen u.a. auftreten.

Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser liegen in der vom TÜV angegebenen Todeszone. Dies ist nach Ansicht der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte unverantwortlich. Arnold: „Damit werden Kinder bei einem Unfall, etwa einem Leck in der Leitung, mit zu der größten Opfergruppe gehören.“
Der nordrheinische Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ Nordrhein) appelliert daher an Bayer und an die Bezirksregierung, das Projekt CO-Pipeline zu stoppen.
Dr. Thomas Fischbach, Vorsitzender des BVKJ Nordrhein: „Wir sprechen für Tausende von jungen Patienten und Patienteneltern: CO-Pipeline darf nicht gebaut werden! Die Erörterung zur CO-Pipeline am 5.11.2013 in der Grugahalle ist ein guter Termin, das Projekt endlich zu begraben.“

INFO-Kästen

So wirkt das Gas

CO-Menge1 AtemzugBewusstlosigkeitTodErwachsener ca.500mlca. 30mlca.100 mlKind 20 kgca. 140mlca. 9mlca. 30 mlKind 10 kgca. 70mlca. 4mlca. 14 ml

Alarmsystemeuntere NachweisgrenzeMesshäufigkeitLEOS100 l/Std,*einmal in 20-30Std.Massen-Bilanz40.000l/Std.kontinuierlich

* d.h. 99l CO/Std. können zeitlich unbegrenzt unbemerkt ausströmen


So nah strömt das Gas an Einrichtungen für Kinder und Krankhäusern vorbei

Todeszone laut TÜV 2006: 590 m bei 13,5 bar bzw. 1500 m bei 40 bar

HildenGrundschule200mKindergärten /Kita280-300mSportanlage300mSchwimmbad450mSchulzentrum500-600m (zeitweise > 3200 Schüler u. Lehrer)weitere Schulen500mKrankenhaus700mDüsseldorfKindergartenca. 250mDuisburgSchule10m ca. 800 Schüler und Lehrer/innenKindergarten10m ca. 30 Kinder und Erzieher/innenKrankenhaus900mLangenfeldKrankenhaus700mMonheimKindergärten80m/100m/350m


(regine hauch)

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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich:
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