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Kinder im Straßenverkehr

Jährlich verunglücken in Deutschland etwa 41.000 Kinder im Straßenverkehr. Erwachsene müssen auf Kinder besonders Rücksicht nehmen, da diese langsamere Reaktionszeiten haben, sich noch nicht so gut konzentrieren und Geschwindigkeiten sowie Entfernungen schlecht einschätzen können...

Kinder haben noch nicht wie Erwachsene die Fähigkeit, gefährliche Situationen zu erkennen und vorherzusehen. Sie sind darüber hinaus z.B. für Autofahrer schwer berechenbar, da Kinder sich noch nicht sehr gut auf eine Sache konzentrieren können und sich leicht ablenken lassen. So überqueren Kinder als Fußgänger oft unvermittelt die Fahrbahn, ohne auf den Verkehr zu achten oder treten plötzlich hinter Sichthindernissen hervor. Sie können sich noch nicht in einen anderen Verkehrsteilnehmer hineinversetzen, so dass ihnen nicht bewusst ist, wenn sie nicht oder erst zu spät von einem Autofahrer gesehen werden können.

Kinder haben ein kleineres Gesichtsfeld
Bis zu einem Alter von vier Jahren schenkt ein Kind hauptsächlich interessanten Reizen aus der Umwelt Aufmerksamkeit. Ein fahrendes Auto kann nur schwer von einem stehendem Auto unterschieden werden. Ab ca. fünf Jahren bis zu ca. sieben Jahren kann es seine Aufmerksamkeit zwar schon bewusster steuern, lässt sich aber noch leicht ablenken und hat noch Schwierigkeiten, eine bereits begonnene Handlung abzubrechen (z.B. dem Ball nachlaufen). Das Sichtfeld ist noch stark eingeschränkt, Kinder mit sechs Jahren sehen etwa ein Drittel weniger als Erwachsene. Wenn das Kind etwa sieben Jahre alt ist, kann es rechts und links einigermaßen voneinander unterscheiden.

Erst Schulkinder können sich länger konzentrieren
Erst ab etwa acht Jahren kann ein Kind sich länger, z.B. für die Dauer eines Schulwegs, auf den Straßenverkehr konzentrieren. Sie beginnen in diesem Alter die Abhängigkeit von Größe und Entfernung sowie Zeit und Entfernung zu begreifen. Ihre Reaktionszeit ist jedoch immer verzögert. Erst ab einem Alter von 10 Jahren entwickeln Kinder ein vorausschauendes Gefahrenbewusstsein und mit 15 Jahren gleicht sich die Reaktionsfähigkeit den Erwachsenen an, so dass das Kind wirklich sicher im Straßenverkehr mit dem Rad fahren kann.

Kinder müssen Verkehrssicherheit lernen
Eltern müssen ihre Kinder immer wieder auf die Gefahren des Verkehrs hinweisen und mit ihnen den täglichen Schulweg "trainieren":

  • Kinder müssen lernen, wie sie nach dem fahrenden Verkehr richtig Ausschau halten.
  • Kinder sollten wissen, wann ein Autofahrer es nicht oder nur schlecht sehen kann.
  • Eltern sollten mit ihrem Kind den Weg zur Schule üben, bis es sicher ist. Um stark befahrene Straßen sollten soweit wie möglich Umwege gemacht werden.
  • Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind durch Reflektoren bzw. helle Kleidung auch für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar ist.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 17. September ab 16:05 Uhr die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Experte ist Herr Hubert Paulus, Sicherheitsexperte beim ADAC, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.