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Kinder brauchen Bewegung

Kinder sollten nie den Spaß an der Bewegung verlieren und spielerisch lernen. Die Grundformen der Bewegung - wie Laufen oder Werfen eines Balls – übt das Kind vom 2. bis 6. Lebensjahr, um sie dann zu verfeinern. Wenn Kinder im Vorschulalter entsprechende Anregungen erhalten, können sie schon besondere Fähigkeiten wie Rollschuhlaufen, Turnen, Geschicklichkeitsübungen oder Radfahren erwerben...

Die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen hat in den vergangenen 25 Jahren um mehr als 10% abgenommen. In Deutschland sind nur 18% der Mädchen und 29% der Jungen zwischen 11 und 15 Jahren an mindesten fünf Tagen der Woche körperlich aktiv. Die Verringerung der körperlichen Aktivität trägt dazu bei, dass Kinder motorisch immer ungeschickter und dicker werden. Mittlerweile ist etwa jedes achte Vorschulkind motorisch auffällig.

„Die Grundformen der Bewegung - wie Laufen oder Werfen eines Balls – trainiert das Kind vom 2. bis 6. Lebensjahr, um sie dann zu verfeinern. Wenn Kinder im Vorschulalter entsprechende Anregungen erhalten, können sie schon besondere Fähigkeiten wie Rollschuhlaufen, Turnen, Geschicklichkeitsübungen oder Radfahren erwerben. Dabei sollten Kinder den Spaß an der Bewegung aber nicht verlieren und spielerisch lernen“, empfiehlt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Schulkinder sollten sich mindestens eine Stunde pro Tag bewegen (möglichst draußen an der frischen Luft) und höchstens eine Stunde pro Tag fernsehen. Erst ab 11 Jahren kann die Fernsehzeit auf maximal zwei Stunden pro Tag erhöht werden. Ein eigener Fernseher im Kinderzimmer wirkt sich allerdings „aktivitätshemmend“ aus. Verhaltensmuster, die in der Kindheit erworben werden, beeinflussen noch den Lebensstil eines Erwachsenen. Auch das elterliche Vorbild spielt dabei eine Rolle.

Stärkere Störungen in den Bewegungsabläufen sind meist organisch (z.B. Reifungsverzögerung des ZNS, Mangelernährung, Chromosomenanomalien) oder seelisch (z.B. Misshandlung, längere Krankenhausaufenthalte) bedingt. „Nur durch die frühe Diagnose und eine intensive Therapie kann die Bewegungsfähigkeit dieser Kinder verbessert werden. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern bei der Suche nach geeigneten Fördermaßnahmen helfen“, erklärt Frau Dr. Kilian-Kornell.