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Hilfe für Eltern mit "Schrei-Babys"

Jedes kleine Kind schreit in seinen ersten Lebensmonaten. Das eine mehr, das andere weniger. Doch brüllt das Baby über mehrere Stunden ununterbrochen und scheinbar ohne jeglichen Grund, wird die Geduld eines jeden Elternteils auf die Probe gestellt. Es könnte sein, dass Ihr Kind ein sogenanntes "Schrei-Baby" ist...

Lässt sich Ihr schreiender Säugling durch nichts beruhigen, könnte es sein, dass Sie ein "Schrei-Baby" haben. Nach der Definition der Experten ist ein Baby dann ein "Schrei-Baby", wenn es über einen Zeitraum von drei Wochen an mehr als drei Tagen pro Woche mehr als drei Stunden durchgehend weint und schreit.

Eltern sollten über ihr Problem reden
Jedes vierte bis fünfte in Deutschland geborene Kind ist heutzutage eines dieser sogenannten „Schrei-Babys“. „In den meisten Fällen ist es ein Problem, das nach drei Lebensmonaten wieder verschwindet“, macht Prof. Mechthild Papousek, Leiterin der „Münchner Sprechstunde für Schrei-Babys“ im Kinderzentrum der Ludwig-Maximilians Universität, betroffenen Eltern Mut. Doch es ist immer wichtig, den kleinen Schrei-Patienten und seinen Eltern so schnell wie möglich zu helfen. Es darf kein Teufelskreis entstehen, es muß sich eine entspannte liebevolle Eltern-Kind-Beziehung entwickeln können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Schreien bis ins zweite Lebensjahr anhält und zu späteren Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen führt.

Doch woher kommt das ständige Schreien?
Das Baby ist in den ersten Monaten seines Lebens einer immensen Reizüberflutung ausgesetzt. Es lernt so viele Dinge kennen, kann diese Informationen aber noch nicht schnell genug verarbeiten. Und wo dann die einen Kinder einfach abschalten und schlafen, fangen die anderen an unentwegt zu schreien. Worin die Ursachen dieses Phänomens liegen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die möglichen Gründe sind vielfältig. Man vermutet aber, dass die Auslöser für dieses ständige Schreien in einigen Fällen bereits in der Zeit der Schwangerschaft zu finden sind. So zum Beispiel, wenn die Schwangere ständigem Stress - von innen und außen - ausgesetzt war, oder tiefgreifende Ängste durchleben musste.

Beratungsstellen sind gefragt
Der Erfolg der Münchner Modelleinrichtung zeigt den Bedarf an solchen Beratungsstellen für Eltern. Denn in den vergangenen 10 Jahren nahmen gut 2000 Familien das spezielle Angebot der "Sprechstunde für Schrei-Babys" wahr. Knapp 90% der betroffenen Familien konnte mit Gesprächen und einfühlsamer Betreuung weitergeholfen werden.

Beratungsstellen und "Schreiambulanzen" finden Sie mittlerweile deutschlandweit - unter www.liga-kind.de und www.trostreich.de/Service/Adressen/adressen.html erhalten Sie eine Auswahl an Adressen.