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Handy- und Computernutzung: mit Kindern klare Regeln treffen

Auf vielen Wunschzetteln standen dieses Jahr Handys und Computer. Der Psychologe Steffen Fliegel von der Gesellschaft für Klinische Psychologie und Beratung in Münster rät den Eltern "Nutzungsverträge" mit den Kindern abzuschliessen, um Missbrauch und unnötigen Kosten vorzubeugen.

Eltern, die ihren Sprösslingen zu Weihnachten ein Handy oder einen Computer geschenkt haben, sollten mit den Kindern nach Ansicht des Psychologen Steffen Fliegel einen kleinen privaten "Nutzungsvertrag" abschließen. "Noch vor Inbetriebnahme der Geräte sollten feste Regeln aufgestellt werden", rät der Experte von der Gesellschaft für Klinische Psychologie und Beratung in Münster. "Das gilt beim Handy nicht nur für die Kostenfrage, sondern auch für die Anrufzeiten. Zum Beispiel nicht vor 7.30 Uhr, nicht in der Mittagspause von 13.00 bis 15.00 Uhr und nicht nach 21.00 Uhr. Außerdem kann z.B. zur Bedingung gemacht werden, dass das Mobiltelefon nicht mit in die Schule genommen wird und in Gaststätten und Kinos ausgeschaltet bleibt, sagt Fliegel. "Die Handykosten wiederum sollten in einem festen Taschengeldbetrag enthalten sein."

PC hat im Kinderzimmer nichts zu suchen

Grundsätzlich hat Fliegel keine Bedenken gegen solche Geräte, zumal die für Eltern neuen Medien für Kinder normal seien. Speziell Computer, bei denen die Kostenfrage ähnlich wie beim Handy geregelt werden könne, können die pubertäre Kreativität sogar fördern. "Auf das Abenteuer Internet sollten sich Eltern jedoch nur gemeinsam mit ihren Kindern einlassen", rät Fliegel. "Deshalb sollte der PC nicht im Kinderzimmer stehen." Bei Computerspielen sollen sich Eltern zwar nicht immer einmischen, in jedem Fall aber mit dem Kind im Gespräch bleiben.

Wichtig erscheint Fliegel schließlich, die Kinder auf die Notwendigkeit der Anonymität bei der Unterhaltung im Internet, dem so genannten Chatten hinzuweisen. "Außerdem sollten die Kinder immer wieder aufgefordert werden, sich Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen anzuvertrauen, wenn sie sich im Netz sexuell belästigt oder von Gewalt bedroht fühlen."

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