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Fenster beschatten und nachts lüften: So bleibt die Hitze draußen

Sind die Zimmer im Hochsommer erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Raumtemperaturen wieder zu senken. Deshalb sollten Eltern tagsüber die Fenster am besten von außen - zu allen Himmelsrichtungen, und nicht nicht nur an Südfronten – beschatten …

Wenn die Sonne im Hochsommer vom Himmel brennt, sucht mancher Hitzegeplagte Zuflucht in den eigenen vier Wänden. Aber auch im Inneren von Gebäuden klettern die Temperaturen schnell auf mehr als 30 Grad. Ein solches Raumklima belastet den Kreislauf und lässt das Einschlafen zur Qual werden. Damit es soweit nicht kommt, sollte die Hitze gar nicht erst in die Wohnung hineingelassen werden. Denn sind die Zimmer erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Raumtemperaturen wieder zu senken.

„Die erste Voraussetzung für kühle Räume im Sommer ist eine fachgerechte Dämmung“, sagt Uta Maria Schmidt, Baufachberaterin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Mainz. Stimmt die Dämmung, bleiben die Fenster als einzige Einfallstore für Sonnenstrahlen und Hitze. „Besonders Räume mit Dachflächenfenstern heizen sehr schnell auf“, erklärt Gerhard Rommel, Technischer Berater im Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz in Bonn. In den anderen Etagen sind gar nicht immer die Südseiten am meisten betroffen. Häufig wird es in den Ost- und Westräumen schneller ungemütlich warm: „Durch den tieferen Stand der Sonne dringen hier mehr flache Sonnenstrahlen ein.“

Fenster von außen verdunkeln
Am effektivsten sei es, wenn die Fenster von außen beschattet werden - zum Beispiel durch große Laubbäume oder durch einen Dachüberstand. „Rollläden lassen sich auch nachträglich anbringen“, sagt Rommel. Der Kasten lasse sich gut von außen in die Fensternische einbauen. Dabei verliere man allerdings etwas Fensterfläche. Die Bedienelemente - Gurte oder Kabel - werden durch das Fenster geführt.
Auf ähnliche Weise können Außenjalousien nachgerüstet werden.

Markisen hingegen haben deutliche Nachteile: Sie schützen nur vor der Sonne, nicht aber vor der warmen Luft. Und bei Wind können sie nicht benutzt werden. Sonnensegel wiederum sind sehr teuer. Da alle außen am Gebäude angebrachten Sonnenschutzmaßnahmen den optischen Gesamteindruck des Hauses verändern, müssen Mieter den Eigentümer vor dem Einbau um Erlaubnis fragen.

Auf der Innenseite der Fenster angebrachte Jalousien, Faltstores, Senkrechtlamellen oder Vorhänge sind zwar weniger wirksam, aber dennoch nützlich. „Sie dürfen nicht zu nah am Fenster befestigt werden, damit kein Wärmestau entsteht“, rät Rommel. Außerdem müsse beachtet werden, dass sich das Fenster noch gut öffnen lässt.

Damit sie Licht und Wärme gut reflektieren, sollten Rollos und Jalousien hell oder mit Metall beschichtet sein. Auch eingefärbte oder beschichtete Fensterscheiben filtern einen Teil der Wärmeeinstrahlung. Das gilt auch für getönte Reflexionsfolien, die von innen auf die Glasflächen geklebt werden. „Bei diesen Maßnahmen muss man jedoch bedenken, dass sie auch im Winter Licht und Wärme abhalten“, sagt Werner Eicke-Hennig vom Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt.

Tageshitze strömt nicht nur mit den Sonnenstrahlen, sondern auch beim Lüften in die Räume - selbst wenn die Rollläden davor geschlossen sind. „Am besten wird nur ganz spät abends oder sehr früh morgens ausgiebig gelüftet“, rät Eicke-Hennig. Unterstützend kann auch ein - möglichst lautloser - Ventilator eingesetzt werden. Er sollte allerdings so platziert werden, dass der Körper auch im Schlaf nicht direkt dem Luftzug ausgesetzt ist. Sonst können Verspannungen oder unangenehme Sommererkältungen die Folge sein.

Auch feuchte, vor dem Fenster aufgehängte Tücher schaffen Linderung. Um die Räume nicht unnötig von innen aufzuheizen, sollten alle zusätzlichen Wärmequellen wie Elektrogeräte oder Lampen ausgeschaltet bleiben, solange sie nicht gebraucht werden.

Lauwarme Dusche vor dem Schlafen
Vor dem Schlafengehen empfiehlt Verbraucherberaterin Schmidt moderaten Ausdauersport und eine lauwarme Dusche. Dadurch öffnen sich die Poren, die Hitze staut sich nicht so leicht im Körper. Dabei sollten Eltern ihre größeren Kinder gar nicht so gut abtrocken, denn die Verdunstung des Wassers kühlt mit. Wer nun in Nachtwäsche schlüpfen kann, die im Kühlschrank vorgekühlt wurde, kann auch in einer heißen Sommernacht entspannt einschlummern. Für alle Fälle sollte noch eine Flasche Mineralwasser oder Wasser neben dem Bett stehen.