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Britische Studie ermittelt vier Essverhaltensmuster bei Kindern

Laut einer neuen Studie der Aston University lassen sich Kinder grob in vier Kategorien von „Essern“ einteilen. Und Eltern behandeln ihre Kinder demnach, abhängig von der Kategorie, unterschiedlich. Die vier Kategorien, die Dr. Abigail Pickard und das Team der Fakultät für Psychologie identifiziert haben, sind „eifrig“, „glücklich“, „typisch“ und „wählerisch“.

© Grischa Georgiew - Fotolia.com

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Typische Esser machten 44% der Kinder in der Studie aus, während wählerische Esser 16% ausmachten. Von größtem Interesse für das Team war jedoch, dass etwa eines von fünf Kindern zu den „eifrigen Essern“ gehörte – mit größerer Freude am Essen, schnellerer Essgeschwindigkeit und geringerer Sensibilität gegenüber Sättigungssignalen des Körpers „Glückliche“ Esser (17,7% der Kinder in der Studie) reagieren ähnlich positiv auf Essen, wollen beim Anblick und Geruch oder Geschmack von schmackhaftem Essen etwas konsumieren und neigen zu emotionalem Überessen. Diese Verhaltwnsweisen können zu Gewichtszunahme führen.

Dr. Pickard und das Team, zu dem Wissenschaftler der Aston University, der Loughborough University, des Kings College London und des University College London (UCL) gehören, haben außerdem gezeigt, dass es bei jedem der vier Essverhalten erhebliche Unterschiede im Temperament der Kinder und in demVerhalten der Eltern gibt.

Besonders essfreudige Kinder sind mit größerer Wahrscheinlichkeit aktiv und impulsiv, und ihre Betreuer*innen geben ihnen eher Nahrung, um ihre Emotionen zu regulieren, oder schränken die Nahrungsaufnahme aus gesundheitlichen Gründen ein.

Die Hauptforscherin des Projekts, Professor Jackie Blissett, erklärte: „Während Ernährungspraktiken der Eltern wichtige Interventionsziele zur Veränderung des Essverhaltens von Kindern und der Gewichtsentwicklung von Kindern sind, gibt es kaum Untersuchungen darüber, wie sie mit dem Ernährungsverhalten von Kindern interagieren, um das Essverhalten vorherzusagen.“

Durch die Definition der vier Essverhaltensprofilen sei es nun es einfacher, die besten Ernährungspraktiken für jedes Essverhalten zu ermitteln und Eltern maßgeschneiderte, wirksame Ratschläge zu geben. Dr. Pickards Hoffnung: „Eltern können diese Forschungsergebnisse nutzen, um zu verstehen, welche Art von Essverhalten ihr Kind aufweist. Basierend auf dem Essprofil des Kindes können die Eltern dann ihre Ernährungsstrategien an das Kind anpassen. Beispielsweise können eifrige Esser von einer indirekten Einschränkung der Nahrungsaufnahme profizieren, wie keine Snacks zuhause Hause verfügbar machen oder keine Lebensmittel zur Schau zu stellen, um die Versuchung zu verringern, Lebensmittel zu essen, ohne Hunger zu haben. Wenn dagegen ein Kind ein wählerisches Essverhalten zeigt, wäre es eher für das Kind vorteilhafter eine ausgewogene und abwechslungsreiche Auswahl an Lebensmitteln zur Schau zu stellen, um das Ausprobieren von Lebensmitteln ohne Esszwang zu fördern.“

Quellen: ScienceDaily, Aston University, Appetite