Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Babys reagieren empfindlich auf Kälte

Babys brauchen beim Wickeln Schutz vor Kälte und Zugluft, damit ihr Körper nicht zu schnell auskühlt. Denn nach der Geburt besitzt ein Säugling in Relation zu seinem Körpervolumen eine etwa dreimal so große Oberfläche wie ein Erwachsener, die schnell Wärme an die Umgebung verliert. Und der Baby-Körper reagiert empfindlicher auf Temperaturwechsel...

Babys können ihre Körperwärme noch nicht so gut wie Erwachsene regulieren. „Der Säugling hat nach der Geburt in Relation zu seinem Körpervolumen eine etwa dreimal so große Oberfläche wie ein Erwachsener, die schnell Wärme an die Umgebung verliert. Deshalb brauchen Babys beim Wickeln z.B. auch besonderen Schutz vor Kälte und Zugluft, damit ihr Körper nicht zu schnell auskühlt“, erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie ehemalige Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei Kälte kann das Baby nicht durch Zittern Wärme erzeugen. Ihm steht in den ersten Lebenstagen nur so genanntes „Braunfettdepot“, das sich zwischen Rücken und Nacken befindet, zur Verbrennung und Wärmerzeugung zur Verfügung.

Eltern sollten beim Baden darauf achten, dass die Wassertemperatur zwischen 35 und 37 Grad beträgt. Nach etwa drei bis fünf Minuten sollten sie das Baby wieder aus der Wanne nehmen, denn sonst ist das Wasser schon zu „lauwarm“. Das Badezimmer selbst sollte zwischen 23 und 24 Grad haben. „Die Türen und Fenster sollten während der Badezeremonie geschlossen bleiben, um Luftzug und dabei entstehende Verdunstungskälte zu vermeiden. „Mit einer Strampelhose, einem Hemdchen und Baumwolljäcken kann sich das Baby bei Zimmertemperaturen zwischen 21 und 23 Grad aufhalten. Zu warm einpacken sollten es Eltern aber nicht, denn ein Säugling kann auch Wärme noch nicht so gut durch Schwitzen abgeben, weil seine Schweißdrüsen erst schwach entwickelt sind. Eltern können an der Haut zwischen Schulterblättern und Nacken kontrollieren, ob es dem Baby angenehm warm ist oder ob es schwitzt“, empfiehlt Dr. Kilian-Kornell. Ist das Kind gut eingepackt, dürfen Mutter und Vater auch bei Minus 10 Grad mit ihm noch Ausflüge nach draußen machen. Zu der Ausstattung gehören dann Mütze, Handschuhe und dicke Socken. Der Boden des Kinderwagens kann mit Styropor oder einer Isomatte isoliert werden. Auch ein Schaffell ist für Spaziergänge erlaubt, aber nicht für das Schlafen im Babybett. Denn beim Schlafen gehört ein Hitzestau zu den Risikofaktoren für den Plötzlichen Kindstod. Nachts im Kinderzimmer reichen deshalb Temperaturen um 18 Grad.