Die Wissenschaftler erklären, dass es wohl weniger das Gewicht, sondern ein drastischer Gewichtsverlust ist, der zu den Komplikationen führt. Denn die Folgen einer Fehlernährung können bei jedem Gewicht Probleme bereiten. Das Gefährliche bei dieser neuen Patientengruppe ist, dass sie äußerlich nicht mager aussieht und deshalb die Erkrankung schwerer zu erkennen ist. Wenn Ärzte sich nur auf das Gewicht konzentrieren, können ihnen viele Essstörungen verborgen bleiben. Schwierig ist es auch, da das Abnehmen bei Übergewichtigen zunächst eine positive Entwicklung ist.
Das Team um Dr. Melissa Whitelaw verfolgte 99 Teenager zwischen 12 und 19 Jahren, die im Zeitraum von 2005 bis 2009 in die Klinik kamen. Sowohl die dünnen Magersüchtigen als auch die normalgewichtigen Magersüchtigen hatten in kurzer Zeit 12 bis 13 Kilogramm abgenommen. Bei beiden traten gefährlich niedrige Phosphatwerte auf, was die Herzgesundheit gefährdet und u.a. zu Arrhythmien führen kann. Die Pulsrate war bei beiden Patientengruppen deutlich gesenkt (bis zu 45 Schlägen pro Minute). Etwa ein Drittel aller Patienten musste künstlich ernährt werden.
Eltern können aber eine entscheidende Rolle dabei spielen, wenn es um das frühzeitige Erkennen geht. Deutlich verändertes Essverhalten, extremes Trainieren, negative Haltung gegenüber dem eigenem Körper, eine Zunahme von depressiven Stimmungen und Ängsten sowie ein nachlassendes Interesse an bisher beliebten Beschäftigungen können Wenn das Abnehmen außer Kontrolle gerät und das Leben des Teenagers bestimmt, kann sich daraus eine Krankheit entwickeln.
Quelle:<link http: consumer.healthday.com mental-health-information-25 anorexia-news-28 even-normal-weight-teens-can-have-dangerous-eating-disorders-691071.html _blank external-link-new-window external link in new> HealthDay, <link http: pediatrics.aappublications.org content early peds.2014-0070.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics