Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Insektenstiche vermeiden. So sollte im Freien - wenn möglich - auf den Verzehr von süßen Speisen verzichtet werden, denn das lockt Bienen und Wespen an. Bei Flaschen oder Getränkedosen sind Strohhalme ein Muss, da sie verhindern, dass eine Biene oder Wespe mit verschluckt wird. Umfliegen diese Tiere ein Kind, sollte es hastige Bewegungen vermeiden, um nicht einen Angriff zu provozieren.
"Wird ein Kind trotzdem von einer Biene gestochen, sollte der in der Haut verbliebene Stachel sofort entfernt werden - und zwar nicht mit den Fingern, da sonst der Giftsack ausgedrückt werden könnte. Besser ist es, den Stachel mit den Fingernägeln wegzukratzen bzw. mit einer Pinzette herauszuziehen", rät Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München (BVKJ). Bei Mücken-, Wespen- und Bienenstichen lindern kalte Umschläge, das Auftragen einer speziellen kühlenden Insektenstich-Salbe oder das Einreiben der Stichstelle mit einer rohen Zwiebel die Beschwerden.
Wenn das Kind aber allergisch auf Insektengift reagiert und eine Schockreaktion mit Blutdruckabfall und Atemnot sowie Kreislaufbeschwerden droht, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Ist die Allergie bekannt, muss das Kind soweit wie möglich auf einen Notfall vorbereitet werden und stets ein so genanntes Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält ein Corticosteroid, ein Antihistaminikum sowie Adrenalin zur Selbstinjektion (Fast-Jet).
"Besonders gefährlich sind auch Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche im Kopf- und Halsbereich. Auch hier sollte sofort ein Rettungsdienst verständigt werden. Wenn das Insekt verschluckt wurde, sollte der Oberkörper des Kindes hoch gelagert werden. Ist das Kind bei Bewusstsein, kann es Eis lutschen, um die Schwellung zu reduzieren", empfiehlt Dr. Fendel.
Entwickelt sich Stunden oder auch Tage nach einem Insektenstich ein roter Strich von der Einstichstelle her, sollte der Kinder- und Jugendarzt aufgesucht werden, denn dann besteht Verdacht auf eine Entzündung oder Blutvergiftung. Insbesondere durch Bremsenstiche oder Kratzen mit schmutzigen Händen kann sich die Stichwunde infizieren.