Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

News-Archiv

Babys: Training im Schlaf

Wenn ein Baby sich im Schlaf bewegt und strampelt, ist das kein Grund zur Sorge. Babys können im Schlaf Muskeln trainieren und Bewegungen üben...

Wer die geistige und körperliche Entwicklung seines Babys fördern will, sollte nicht immer gleich aufgeregt zum Bettchen laufen, nur weil das Kind im Schlaf strampelt oder kurz die Augen öffnet. "Babys müssen sich im Schlaf bewegen, weil sie schlafend ihre Muskeln trainieren und wichtige Bewegungen üben können", erklärte Prof. Annette Karmiloff-Smith, Autorin zahlreicher Bücher zur frühkindlichen Entwicklung.

Unruhig schlafende Babys nicht wecken
Außerdem wälzten sich Babys oft unruhig im Bett, wenn sie vom leichten in den tiefen Schlaf wechselten. "Dabei darf man sie auf keinen Fall stören", betonte die Ärztin, "denn Kinder, die längere, regelmäßige Schlafphasen haben, sind anderen Kindern in ihrer geistigen, körperlichen und sozialen Entwicklung voraus".

"Für Säuglinge ist es noch wichtiger als für Erwachsene, dass sie Schlafphasen zu bestimmten Zeiten haben, weil sie sich nur im Schlaf auf eine Sache konzentrieren können, während sie im Wachzustand ständig von anderen Eindrücken abgelenkt werden, die alle gleichzeitig auf sie einströmen", erklärte die Wissenschaftlerin vom Institute of Child Health in London. Wenn ein Kind beispielsweise ein neues Spielzeug entdecke, würden sinnliche Eindrücke wie "glatte Oberfläche, rote Farbe, eckige Form" erst einmal an verschiedenen Stellen im Gehirn gespeichert. "Erst im Schlaf stellt das Baby dann die Verbindung her". Schon der Fötus nutze den Schlaf für Übungen, erläutert Prof. Karmiloff-Smith. So sei festgestellt worden, dass die ersten Atemübungen gegen Ende der Schwangerschaft nur im Schlaf erfolgten.