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Übergewicht (Fettsucht-Adipositas)

Was ist Übergewicht?

Während insbesondere junge Mädchen häufig schon leichtes Übergewicht als kosmetischen Makel empfinden, handelt es sich im Gegensatz dazu bei Adipositas um eine ernst zu nehmende Problematik.

Kinder überschreiten aufgrund des extrem zunehmenden Bewegungsmangels („Couch-Potato”) immer häufiger die Grenzen des Normalgewichts. Der KiGGS Studie zufolge (Welle 2, 2014-2017) sind 15,4% der 3- bis 17-Jährigen in Deutschland übergewichtig und 5,9% adipös. Im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren hat sich der Anteil der dicken Kinder um 50% erhöht. Doch im Vergleich zur letzten KiGGS-Basiserhebung (2003-2006) gab es keinen weiteren Anstieg. Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sind nach wie vor häufiger von schwerem Übergewicht betroffen als andere.

Je älter Kinder werden, desto größer ist der Anteil der übergewichtigen Kinder bzw. Jugendlichen in den verschiedenen Altersgruppen (KiGGS, Welle 2): Unter den Drei- bis Sechsjährigen sind 10,8% der Mädchen und 7,3% der Jungen übergewichtig. Bei den 14- bis 17-Jährigen steigt der Anteil bei Mädchen auf 16,2% und bei Jungen auf 18,5%.

Mit der Coronapandemie und den Kontaktbeschränkungen stieg bei vielen Kindern und Jugendlichen der Bewegungsmangel. Die Zeit vor Bildschirmmedien nahm deutlich zu und es war teilweise auch eine Verschlechterung in der Ernährung zu beobachten.

Außer einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit durch zunehmende gesundheitliche Schwierigkeiten und seelischen Problemen, stellt starkes Übergewicht auch einen ernsten Risikofaktor für das Auftreten von Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck (Hypertonie) und Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) dar. Die Lebenserwartung ist deutlich geringer als bei Normalgewichtigen. Ohne rechtzeitiges Eingreifen kämpfen betroffene Kinder meist auch als Jugendliche und Erwachsene mit Übergewicht.