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Nabelbruch (Hernia umbilicales)

Was ist ein Nabelbruch?

Bei einem Nabelbruch handelt es sich um eine Bindegewebsschwäche des Nabelringes, durch den die Nabelschnur geführt hat. Normalerweise vernarbt der Nabelschnurring nach der Geburt. Schließt sich diese Öffnung in der Bauchdecke jedoch nur langsam, bleibt eine Lücke vorhanden.

Bei manchen betroffenen Kindern ist diese Lücke nur zu ertasten. In einigen Fällen stülpt sich aber auch ein Stück Bauchfell vor, manchmal auch Darmschlingen, so dass der Nabelbruch deutlich sichtbar ist. Rund ein Fünftel aller Babys sind davon betroffen.

Ursache

Aufgrund einer Bindegewebsschwäche ist im Bereich des Nabels die Durchtrittstelle des Nabels durch die Haut erweitert. Durch dieses Loch kann sich ein Stück Darm oder Bauchfell herausschieben und es kommt zu einem Nabelbruch.

Symptome & Krankheitsbild

Bei einem Nabelbruch ist eine kleine Wölbung im Nabelbereich zu erkennen, die sich vor allem beim Pressen (Stuhlgang), Niesen oder Schreien zeigt. Die Wölbung, die so groß wie ein Hühnerei werden kann, lässt sich wieder zurückschieben bzw. zurückziehen. Ein Nabelbruch ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Auswirkungen

Ein Nabelbruch ist für das Kind in der Regel ungefährlich. Meistens verschwindet er innerhalb der ersten drei Lebensjahren von selbst. In seltenen Fällen besteht die Gefahr, dass sich der Darm darin einklemmt. Deshalb sollte ein Nabelbruch spätestens im Vorschulalter operativ beseitigt werden, da jeder 4. nichtbehandelte Nabelbruch im Laufe des Lebens einklemmen kann. Auch heute noch stellt die sehr seltene Einklemmung eines Nabelbruches mit Darmbeteiligung eine lebensbedrohliche Situation dar.

Diagnose

Ein Nabelbruch lässt sich meistens schon rein äußerlich erkennen oder bei der klinischen Untersuchung ertasten. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Kinderarzt zusätzlich, wenn nötig, seine Größe und Verbindung zur Bauchhöhle beurteilen. Außerdem lässt sich damit ganz gut erkennen, wie der Nabelbruch unter Bauchdruck nach außen tritt.

Therapie

Bei rund 90% aller Fälle verschwindet der Nabelbruch in den ersten Lebensjahren von selbst. Hat sich der Nabelbruch bis zum Vorschulalter noch nicht von alleine zurückgebildet, ist ein chirurgischer Eingriff (operativer Bauchpfortenverschluss) erforderlich. Dieser wird mittlerweile auch ambulant durchgeführt. Dabei wird aus kosmetischen Gründen die Nabelgrube erhalten.
Die noch vor 15 Jahren durchgeführten „Nabelpflaster“ haben sich nachweislich nicht bewährt. Durch den Druck eines solchen Pflasters besteht eher die Gefahr, zusätzlich bei schwachem Bindegewebe, einen Leistenbruch auszulösen. Daher wird von Nabelpflastern heute grundsätzlich abgeraten.

Wichtiger Hinweis

Ist der Nabelbruch schmerzhaft oder vergrößert er sich, sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden!

Vorsorge

Hat sich der Nabelbruch bis zum 3. Lebensjahr nicht von selbst zurückgebildet, sollte er spätestens bis zum Vorschulalter operativ beseitigt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Nabelbruch einklemmt. Bei Mädchen kann ein bestehender Nabelbruch bei einer späteren Schwangerschaft Probleme machen.

Adressen & Links

 

Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V.
Langenbeck-Virchow-Haus
Geschäftsstelle: Frau Doris Lorenzen
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin
Telefon: +49 (030) 28 00 - 43 60
Fax: +49 (030) 28 00 - 43 69
E-Mail: info@noSpam.dgkch.de
Internet: www.dgkic.de