Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Borkenflechte (Impetigo contagiosa, Grindflechte)

Was ist Borkenflechte bzw. Grindflechte?

Bei der Grindflechte handelt es sich um eine stark ansteckende, bakterielle Erkrankung der Haut, die gewöhnlich im Gesicht, auf der behaarten Kopfhaut, an den Armen oder Beinen auftritt. Aber auch der Gehörgang oder die Nasenschleimhaut können betroffen sein. Vor allem Kleinkinder sind von dieser Hautkrankheit betroffen.

Übertragung

Die bakteriellen Erreger der Grindflechte gehören  zur der Familie der Streptokokken oder zu der Familie der Staphylokokken, wobei es häufig zu Infektionen mit beiden Erregern gleichzeitig kommt.

Bereits durch Berührung werden die Erreger von der Haut der Erkrankten auf die Haut anderer Personen übertragen. Die Übertragung erfolgt nicht nur durch direkten Kontakt von Haut zu Haut, sondern auch über Gegenstände, die mit den Erregern auf der Haut der Erkrankten in Berührung gekommen sind (Spielzeug, Handtücher, Kämme, Kleidungstücke). Daher breitet sich die Erkrankung gerade in Kindergruppen oft sehr schnell aus.

In der Regel treten die ersten Krankheitszeichen 2 bis 10 Tage nach Ansteckung auf. Durch Berühren und Kratzen werden die Erreger oft über den ganzen Körper einschließlich Nasen-Ohren-Bereich verteilt - man spricht von einer Schmierinfektion. Wärme kann das Ausbreiten der Infektion zusätzlich fördern.

Symptome & Krankheitsbild

Auf zunächst leicht geröteter Haut bilden sich eitergefüllte Bläschen, die rasch aufplatzen. Es kommt dann zum für die Krankheit typischen gelben Schorf. Befallen sind in der Regel Kopf, Gesicht und/oder Extremitäten

Diagnose

Der Kinder- und Jugendarzt kann meistens schon aus dem typischen Erscheinungsbild die Erkrankung diagnostizieren, ergänzend kann ein bakteriologischer Abstrich durchgeführt werden.

Therapie und Vorsorge

Bei leichten Formen kann eine lokale Behandlung mit antibiotischen Salben oder einem äußerlich wirksamen Antiseptikums versucht werden, häufig ist jedoch die Einnahme eines Antbiotikums nötig.
Neben der medikamentösen Behandlung spielen Hygienemaßnahmen zur Unterstützung des Behandlungserfolgs eine wichtige Rolle:
Das erkrankte Kind sollte sich häufig die Hände waschen und nicht mit anderen Kindern baden. Seine Nägel sollten kurz gehalten werden. Handtuch und Kamm sollten Erkrankte getrennt von den Handtüchern und Kämmen anderer Familienmitglieder und Kontaktpersonen aufbewahren. Generell sollten alle Kontaktpersonen sich häufiger als sonst die Hände waschen.
Laut Infektionsschutzgesetz dürfen Kinder die an Impetigo erkrankt sind keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten etc. besuchen, bis ein Arzt  bestätigt hat, dass sie wieder gesund sind und die Krankheit nicht mehr weiterverbreiten können.