Die Elektroenzephalografie ist ein Verfahren zur Messung und Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Durch Anbringung von mit Kochsalzlösung befeuchteten Metallplättchen (Elektroden) an bestimmte Stellen der Kopfhaut können Hirnströme abgeleitet werden. Anschließend werden die schwachen Signale verstärkt und aufgezeichnet. Jede Elektrode bildet einen Kanal auf dem Bildschirm bzw. dem Papier. Da meist viele Elektroden verwendet werden, spricht man von einem Multikanal-EEG. Die Signale sehen unterschiedlich aus, je nachdem in welchem Zustand sich der Patient befindet (Schlaf, Wachzustand, Träumen usw.). Die Untersuchung ist schmerzlos und ungefährlich. Es wird nur der im Gehirn erzeugte Strom registriert, kein Strom an den Körper herangebracht. Die Erstellung eines Elektoenzephalogramms (EEG) dauert 15-20 Minuten. Am wichtigsten ist der Einsatz des EEG in der Medizin zur Diagnose von Epilepsien. Anhand der EEG-Kurven ist zu erkennen, welche Hirnbereiche geschädigt sind, oder wie gut die entsprechende Therapie anschlägt. Bei der Untersuchung von Epilepsien wird in besonderen Fällen auch ein 24-Stunden-EEG, ein Schlaf-EEG, ein Schlafentzug-EEG, ein EEG unter Lichtreizung oder ein Video-EEG durchgeführt. Durch Schlafentzug oder Lichtreizung wird ein Anfall provoziert, da die Krampfschwelle durch diese Belastungen herabgesetzt wird. Bei einem Video-EEG wird der Patient während der Untersuchung mit einer Videokamera aufgenommen. So kann später das äußere Erscheinungsbild mit dem Elektroenzephalogramm verglichen werden. Im Gegensatz zur Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) zeigt das EEG die Funktion des Gehirns zum Zeitpunkt der Ableitung an, während die beiden anderen Methoden ein Bild der Hirnsubstanz zeigen. So sind bei einer Epilepsie CT und MRT meistens normal, während das EEG die Funktionsstörung anzeigt.
Detailansicht für den Begriff
- Name des Begriffes: EEG
- Beschreibungen des Begriffes:
EEG
- Synonyme: Elektroenzephalografie
- Typ des Begriff: definition