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Kleinkinder: Wie sieht die richtige Kariesprophylaxe für mein Kind aus?

Das Grundgerüst für eine sinnvolle Kariesprophylaxe bildet die richtige Ernährung. Ihr Kind sollte nicht zu viel Süßes essen und trinken. Ein generelles Nasch-Verbot wäre sicher nicht sinnvoll. Doch wenn Ihr Kind etwas Süßes isst bzw. trinkt, dann am besten nach den Mahlzeiten und nicht über mehrere Stunden verteilt. Nach dem Essen empfiehlt es sich generell, den Mund zur Säureneutralisierung gründlich mit Wasser auszuspülen.

Die Zähne sollten zweimal täglich geputzt werden. Einmal morgens und einmal vor dem Schlafengehen. Die abendliche Zahnpflege ist besonders wichtig, da der Speichelfluss in der Nacht stark zurückgeht und die Kariesbakterien somit ungestört ihre Arbeit verrichten können. Sobald Fluorid kann den Zahn vor Karies zu schützen, indem es eine Schutzschicht auf dem Zahnschmelz bildet. Fluorid ist ein Spurenelement in der Ernährung. Es ist vor allem in Fisch zu finden, aber auch in unserem Leitungswasser. Generell wird die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz empfohlen.

Im ersten Lebensjahr erhalten Kinder Fluorid in niedriger Dosierung (0,25 mg Fluorid/Tag in Form von Tabletten oder Tropfen in Kombination mit Vitamin D).

Ab Durchbruch des 1. Zahns bis zum 1. Geburtstag können Kinder entweder weiter die Fluorid-Tabletten in Kombination mit Vitamin D erhalten (Eltern sollten ihre Milchzähne dann aber ohne Zahnpasta oder mit fluoridfreier Zahnpasta putzen) oder sie bekommen täglich 1 Tablette nur mit Vitamin D. Dann reinigen Eltern bis zu zweimal täglich die Zähne mit bis zu 125 mg (Reiskorngröße) Zahnpasta, die 1.000 ppm Fluorid enthält. Wird für die Säuglingsnahrung Wasser mit einem Fluoridgehalt von 0.3mg/l benutzt, empfehlen Pädiater nur einmal eine reiskorngroße Menge (125 mg) fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden oder fluoridfreie Zahnpasta zu benutzen.

Bei den Früherkennungsuntersuchungen inspiziert der Kinder- und Jugendarzt die Mundhöhle und beurteilt die Kieferentwicklung. Gleichzeitig erhalten die Eltern Tipps für die gesunde Ernährung und für die Mundhygiene ihrer Kinder und werden ausführlich über die Notwendigkeit von Fluoridgaben aufgeklärt, die der Zahnschmelzhärtung und damit Kariesvorbeugung dienen – insbesondere wenn der Zahndurchbruch erfolgt, was meist bei der U5. Durch diese Maßnahmen bleiben vielen Kindern unangenehme, langwierige und teure Zahn-, Kiefer- und Sprachheilbehandlungen erspart. Die ersten zahnärztlichen Fürherkennungsuntersuchungen sollen im 6. bis 9. und im 10. bis 12. Lebensmonat durchgeführt werden. Der dritte Zahnarztbesuch des Kindes soll vom 21. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat stattfinden. Bis zum sechsten Lebensjahr folgen drei weitere Zahnvorsorgeuntersuchungen.

Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren werden einmal im Halbjahr untersucht. Ab dem 12. Lebensjahr werden die Untersuchungen in ein Bonusheft eingetragen.