Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

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Praxis für Kinder- und Jugendmedizin am Kattewall

Seit vielen Jahren weiß man um die Bedeutung des Vitamin D.

Früher war man allerdings der Ansicht, dass Vitamin D eigentlich nur für den Aufbau des Knochens notwendig ist. Daher erhalten Säuglinge seit Jahrzenten  zusätzlich Vitamin D. Auch, wenn sie voll gestillt werden, denn auch das ist schon lange bekannt: wir alle haben einen Mangel an Vitamin D; und deshalb ist Vitamin D einer der ganz wenigen Stoffe, den auch die stillende Mutter nicht ausreichend an ihr Kind weitergeben kann.

Seit einigen Jahren häuften sich die Hinweise, dass Vitamin D mehr ist als das Vitamin für die Knochen. Die Forschungsanstrengungen nahmen zu und jetzt wissen wir, dass das Vitamin D einem Hormon gleicht und auf viele Prozesse im menschlichen Körper einwirkt.

Bis zum Jahr 2015 hatte man in 38 verschiedenen Geweben Rezeptoren für Vitamin D nachgewiesen (Monatssch Kinderheilkd 2015 163).

Wir verfolgen diese spannende Entwicklung seit einigen Jahren auf den verschiedenen Kongressen. So hat in unserer Region auf dem 31. Oldenburger Pädiatrischen Kolloquium. Dr. Jens Gierich von der Deutschen Klinik für Diagnostik , Wiesbaden, spannend und umfassend unsere Abhängigkeit vom Vitamin D dargestellt.

Ganz besonders für uns Kinderärzte spannend war sein Schwerpunkt auf dem Wert, den das Vitamin D in der Infektabwehr spielt.

Er stellte wissenschaftliche Arbeiten vor, die z.B. belegen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D zum Schutz vor der Grippe (Influenza ) genau so wirksam ist wie die Impfung gegen die Grippe (hier nachzulesen ).

"Vitamin D ist bei atypischer Dermatitis eine Option" Das fanden koreanische Wissenschaftler heraus.Vitamin D verbessert den Zustand der Haut bei Patienten mit Neurodermitis. (Nutrients(2016) Dec 3;8(12). Pia: E789)

Schwedische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen zu wenig Vitamin D und Depression. Sie untersuchten nicht nur, sondern probierten es aus: sie gaben depressiven Jugendlichen, die alle einen zu niedrigen Vitamin D Spiegel im Blut hatten, in den Folgemoneten Vitamin D. Und mit dem Anstieg des Vitamin D im Blut verbesserten sich messbar die depressiven Symptome (Högberg G et al. Acta Paediatr 2012; 101: 779–83).  Die KiGGS Studie hat gefunden, dass "Schlafstörungen, schlechtere Schulleistungen, emotionale und Verhaltensprobleme, schlechtere subjektive Lebensqualität und höhere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten(...)" mit einem niedrigen Vitamin D Spiegel gefunden werden (Monatssch Kinderheilkd 2015 163).

Ausreichend Vitamin D in der Schwangerschaft vermindert das Asthmarisiko für das Baby! Amerikanische Wissenschaftler (Wolsk HM et al. J Allegro Clan Immunologischen 2017 Mar 9) haben untersucht, ob der Vitamin D Spiegel der Schwangeren einen Einfluss herauf die spätere Gesundheit des Kindes hat. Sie haben herausgefunden, dass ein ausreichend hoher Vitamin D Spiegel (>30 ng/ml) schon zu Beginn der Schwangerschaft und eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D während der Schwangerschaft das Risiko deutlich senkt, dass das Kind später ein Asthma bronchiale entwickelt.

Vitamin D schütz vor Asthma-Exacerbationen (schweren Asthmaanfällen) nachzulesen in einer der - wenn nicht Überhaut der - renommiertesten, besten, angesehensten medizinischen Fachzeitschrift: The Lancet

Eine neue Studie aus dem jahr 2020 widerspricht jetzt dieser älteren Studie. Im JAMA erschien die Arbeit "Effect of Vitamin D3 Supplementation on Severe Asthma Exacerbations in Children With Ashtma and Low VitaminD Levenls" (die Groß-und Kleinschreibung habe ich so aus dem Deutschen Ärzteblatt zitiert. Dies als kleinen Gruß an Englischlehrer ;-)). D.h. wenn mein Kind ein schweres Asthma hat, dann reicht es nicht, den VtaminD Spiegel zu normalisieren. Es gibt glücklicherweise gute andere Mittel!

Jetzt wissen wir, dass wir doch etwas tun können, um die Abwehr des Körpers zu unterstützen.

Nach wie vor gilt: die (oft fieberhaften) Infekte der Kindheit mit der Schnöddnase von September bis in den Mai sind für die Ausbildung, Stärkung und Prägung unseres Immunsystemes unerlässlich und wichtig. Wir können und dürfen diese Infekte nicht verhindern.

Aber wir wissen, dass Vitamin D tatsächlich wichtig für das Funktionieren der Abwehr unseres Körpers ist. Eine schöne Übersicht zur vielfältigen Wirkung des Vitamin D auf unser Gesund-sein-und-bleiben fiindet sich auch in diesem schönen Artikel in der Zeit .

Seit wir uns mit dem Thema auseinandersetzen ist so viel auf diesem Gebet geschehen, dass es jetzt u.a. von den wissenschaftlichen Verbänden der Kinder- und Jugendärzten die allgemeine Empfehlung gibt, Vitamin D zusätzlich einzunehmen. Daher gilt unsere Empfehlung, auf jeden Fall einmal den Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen, nun nicht mehr. Wenn Sie allerdings wissen möchten, wie gut Ihr Körper mit Vitamin D versorgt ist, dann bieten wir Ihnen nach wie vor an, die im Labor untersuchen zu lassen:

"Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und das US-amerikanische Institute of medicine legten als sichere tägliche Einnahmenmenge für Säuglinge 1000I.E., Kinder von 1-11 Jahren 2000I.E. und Kinder ab 11 Jahren (...) 4.000 I.E. fest." (pädiatrie hautnah 2015;27 (5) S. 56)

Kariesvorsorge und Fluoridgabe

Vitamin D mit oder ohne Fluorid?

Immer noch fragen sich Eltern, ob es sinnvoll ist, das Vitamin D in der Säuglingszeit mit Fluorid zu kombinieren.

Dass Fluoridgabe im ersten Lebensjahr Karies verhindert ist in vielen Studien bewiesen und schon deshalb empfehlen Ärzte und Zahnärzte schon lange die Gabe von Fluorid auch schon im ersetn Lebensjahr. Nur über das WIE gab es immer wieder unterschiedliche Meinungen.

Jetzt haben sich Kinder- und Zahnärzte geeinigt und eine gemeinsame Empfehlung herausgegeben. Sie finden diese Empfehlung unten auf dieser Seite zum Download. Und eine schöne, gründliche Zusammenfassung auf dieser Seite!

Mensch!

So viele Jahre hat es gedauert und endlich leistet sich unser reiches Land so viel Vororge. Alles übernehmen die Krankenkassen. 
Nutzen Sie bitte, dass Sie ihrem Kind so viel Gutes heute tun können, so viel Leiden verhindern!

Nebenbei: tatsächlich wird vereinzelt berichtet, dass Kinder im Alter zwischen ca, 4 und 14 Wochen unruhig sind. Das stimmt. Früher nannte man das 3-Monats-Koliken. Und wir beobachten das auch! Aber das gab es schon vor der Fluorid-Gabe und auch ohne Fluorid.

Probieren Sie es aus.

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