Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Bernhard Ulrich, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin & Anaesthesiologie
Anthroposophische Medizin

Anthroposophische Medizin

Die Anthroposophische Medizin geht auf den Philosophen Rudolf Steiner zurück, der auch Ideengeber für die Freien Waldorfschulen und die biologisch-dynamische Landwirtschaft (DEMETER) war.

Heute ist Anthroposophische Medizin Forschungsgegenstand diverser Universitäten (z.B. Witten-Herdecke, Genf, etc) und wird an, von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannten Krankenhäusern praktiziert (in Deutschland z.B. Witten-Herdecke, Filderklinik in Stuttgart und Klinik Havelhöhe, Berlin). 

Grundlage der Anthroposophischen Medizin ist der individuelle Mensch in seinem sozialen Umfeld und seiner Biografie. Gesundheit und Krankheit wird unter diesem Gesichtspunkt gesehen und begleitet. D.h. einen "Standard" gibt es eigentlich nicht. Im Gegensatz zu allen anderen medizinischen Ideen zumindest in Europa, wird die Krankheit auch als eine Chance zur Entwicklung gesehen, die Beratung zielt darauf, den Menschen, die Familien, mit Ihren Kräften (Ressourcen) zu sehen und zu stützen, damit den Heilungsprozess zu befördern. (Idee der Salutogenese)

Grundlage für den Anthroposophischen Arzt ist die solide fachärztliche schulmedizinische Ausbildung. Dazu arbeiten wir mit Methoden der Kunsttherapie (Musiktherapie, Heileurythmie, Maltherapie, z.B.) und homöopathischen Medikamenten.

Inhalt Anthroposophischer Medizin ist nicht: "keine Impfung", "kein Antibiotikum", kein "Cortison", sondern der verantwortliche Umgang damit (Was wohl jeder Arzt versucht!). Aber, durch den o.g. Ansatz brauchen wir tatsächlich oft weniger davon!

Ziel der Anthroposophischen Medizin ist, jedem Menschen, jeder Familie, egal welcher Herkunft, Religion oder Idee verpflichtet, auf ihrem persönlichen Weg zu helfen, unabhängig, wenn möglich, von vorbedachten Standards, aber, unter Berücksichtigung vielleicht nicht mitbedachter Risiken.

Arbeit mit potenzierten (homöopathischen) Heilmitteln, ist das eigentlich wissenschaftlich noch gerechtfertigt?

Natürlich muss, angesichts der öffentlichen Diskussion und der wissenschaftlichen Datenlage, jeder, der damit arbeitet, sein Konzept neu überdenken. 

Homöopathie war und ist immer eine Erfahrungsmedizin, d.h. basiert auf persönlichen Erfahrungen des Patienten und des Therapeuten. Diesen Ansatz wissenschaftlich zu untersuchen, ist methodisch sehr schwierig. Viele "Erfolge" in der homöopathischen Medizin sind auch, historisch gesehen, falsche Ansätze der Schulmedizin gewesen, so, z.B. die guten "Erfolge" mit homöopahischen Mitteln bei einer Mittelohrentzündung. Lange war es schulmedizinisch Standard, Mittelohrentzündungen immer antibiotisch zu behandeln (wegen der angenommenen Gefahr, dass sich eine eitrige Hirnhautentzündung entwickeln könnte). Inzwischen wissen wir schulmedizinisch, dass man bei einer Mittelohrentzündung allenfalls Schmerzmittel geben muss Rückblickend muss man also ehrlichweise sagen, waren die "Erfolge" der homöopathischen Behandlung der Mittelohrentzündung Ausdruck des fast immer gutartigen Verlaufes dieser Erkrankung. In anderen Bereichen gab es oft schulmedizinisch gar keine überzeugende Therapie (Rheuma), so dass hier eine homöopathische Intervention in jedem Falle besser, als gar keine war. Heute kann man schulmedizinisch das kindliche Rheuma erstaunlich gut behandeln und da sind rein homöopathisch behandelte Kinder eindeutig schlechter therapiert.

Ist der Einsatz von homöopathischen Mitteln dadurch obsolet geworden?

Aus meiner Sicht nicht. Mit diesen Mitteln ist ein andere Krankheitsansicht verbunden ein anderer, interessanter Umgang mit den Patienten. Eingebettet in die individuelle Sichtweise der Anthroposophischen Medizin haben, begrenzt, diese Mittel für mich immer noch eine Bedeutung, vielleicht eher als ein "Vehikel zum Transfer einer Idee", als im Sinne eines natuwissenschaftliche beweisbaren Arzneimittels. 

Der Mensch ist nicht nur eine "naturwissenschaftliche Tatsache", da gibt es viel mehr Facetten und Dimensionen, die auch in der therapeutischen Situation wichtig sind. 

Die große Forschung zum Nutzen des "Placeboeffektes" in allen Bereichen der Medizin (dieser ist übrigens bei Operationen mit Abstand am stärksten) ist ein Hinweis auf eine ganz besondere Dimension im Arzt-Patienten-Verhältnis, ein starkes, gegenseitiges Vertrauen in einer ganz besonderen Situation, der Krankheit.

Hier haben, aus meiner Sicht, komplementäre medizinische Ansätze, neben (nicht anstatt) einer fundierten Schulmedizin auf hoffentlich neuestem wissenschaftlichen Standard, durchaus eine Berechtigung.

Alle Vorwürfe, die begründet gegen Homöopathie diskutiert werden, basieren darauf, dass durch den Einsatz dieser Methode ein effektiverer Einsatz der Schulmedizin verhindert wurde und, langfristig, der Patient einen Nachteil hat. Das darf bei keiner verantwortlich angewandten medizinischen Methode passieren! Als Ergänzung aber kann ein homöopathisches Mittel durchaus, in o.g. Sinne, hilfreich sein.

Bernhard Ulrich 

Famulatur

Weiterbildung

🔍

Aktuelle Meldungen

Praxisfamulatur

Wir freuen uns über jede Famulantin, jeden Famulant, der gern mal in unserer Praxis Erfahrung sammeln möchte! 

Im Rahmen userer Schwerpunkte kann man vieles sehen, was so an der Uni eher "zu kurz" kommt, zusätzlich auch einen Eindruck bekommen, was Anthroposohische Medizin sein kann. Zeit zu Fragen und Diskussionen gibt es immer!

Wir freuen uns auch mit Euch Eure und unsere Erfahrungen zu teilen!

Wer seine Faulatur als fachärztliche Famulatur nach Ableistung der hausärztlichen Famulatur in einer Praxis für Allgemeinmedizin macht, bekommt von der KV des Saarlandes eine Unterstützung von 250€. Wir helfen gern bei der Beantragung (die vor Antritt der Famulatur bei uns erfolgen muss). 

Gerne Anmeldung über die email: praxisulrich@aol.com