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Welt-Meningitis-Tag 2013: Wissen ist die beste Abwehr gegen lebensbedrohliche Meningitis

Der Selbsthilfeverein "Gemeinsam gegen Meningokokken e.V." nutzt den Welt-Meningitis-Tag am 24. April zur Aufklärung junger Familien. Experten und Betroffene erklären, wie man eine Meningokokken-Erkrankung erkennt und wie man durch Impfen vorbeugen kann.

Der Selbsthilfeverein "Gemeinsam gegen Meningokokken e.V." nutzt den Welt-Meningitis-Tag am 24. April zur Aufklärung junger Familien im kinderreichsten Stadtteil Deutschlands, München-Messestadt. Experten und Betroffene erklären auf dem Willy-Brandt-Platz, wie man eine Meningokokken-Erkrankung erkennt und wie man durch Impfen vorbeugen kann. Denn trotz Behandlung sterben bis zu 10% der Erkrankten und 20% müssen mit Spätfolgen wie lebenslanger Taubheit oder der Amputation von Gliedmaßen leben. Besonders gefährdet sind Babys und Jugendliche.

So traf es auch Adrian Fynn, der im Alter von 27 Monaten erkrankte. Seine Mutter erzählt: "Ich bin Kathrin, Mutter von Adrian Fynn und Kilian Noel. Wir leben zusammen mit Papa Enrico. Am 2.11.2009 hatte Adrian, damals zwei Jahre alt, nach dem Mittagsschlaf bis 40°C Fieber. Ich habe es mit Nurofen-Fiebersaft und Wadenwickel behandelt und am Abend war das Fieber auch auf 38,4°C gefallen. Ich glaubte an einen normalen Infekt und wollte am nächsten Tag den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.

Im Verlauf des weiteren Abends beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl und ich ließ Adrian in unserem Bett schlafen. Lieber wäre ich mit unserem Sohn in die Kinderklinik gefahren, doch mein Mann hielt das bei nur 38,4°C für übertrieben. Morgens erbrach Adrian und beim Waschen entdeckte ich blaue Flecken an seinem Körper. Das beunruhigte mich noch mehr und ich rief in der Kinder- und Jugendarztpraxis an, wo mir die Sprechstundenhilfe erklärte, dass es sich bei der Hauterscheinung um Fieberflecken handle und ich um zwölf mittags in die Sprechstunde kommen solle. Zum Glück habe ich diesen Termin nicht abgewartet und bin nach kurzer Beratung mit meiner Schwiegermutter in die Kinderklinik Gießen gefahren.

Adrian lag 3 Tage auf der Intensivstation. Er hatte Meningokokken-Meningitis und Sepsis. Glücklicherweise überlebte unser Sohn mit nur geringen Schäden. Die blauen Flecken bezeichnet man als Hautblutungen, sie wurden zu tiefen Nekrosen und schließlich zu schwer heilenden Wunden, die chirurgisch behandelt werden mussten. Sein Krankenhausaufenthalt dauerte 15 Tage. Weitere Aufenthalte und Operationen folgten. Für mich wird diese Zeit immer in tiefer Erinnerung bleiben, denn täglich sehe ich die Narben an Adrians Körper. Noch heute macht mein Mann sich Vorwürfe, dass wir nicht noch in der Nacht in die Klinik gefahren sind, aber auch dort hat man uns versichert, dass man uns wieder nach Hause geschickt hätte."

Zum Informationstag in München
"Mit einem Informationsstand allein ist es schwer, viele Menschen zu erreichen", sagt Vereins-vorsitzende Elvira Schwarz. "Deshalb hilft es uns, dass wir hier in München mit über 500 Teddybären in kleinen Betten eindrucksvoll zeigen können, wie viele Kinder jedes Jahr oft folgenschwer erkranken oder sogar sterben."

Der Welt-Meningitis-Tag wird von der Confederation of Meningitis Organisations (CoMO) organisiert.

Über Meningitis
In Deutschland sind vorwiegend Meningitis B und C verbreitet. Die Impfung gegen Typ C wird von der Ständigen Impfkommission empfohlen, deshalb sind dagegen heute schon viele Kinder geimpft. Anders bei Meningitis B: Ein wirksamer Impfstoff gegen diese gefährliche Form, die circa drei Viertel aller Erkrankungen in Deutschland auslöst, ist bereits zugelassen und kommt wahrscheinlich in Kürze auf den Markt.

Internet-Aktion "Hand in Hand gegen Meningitis"
Der Selbsthilfeverein "Gemeinsam gegen Meningokokken e.V." und seine weltweite Dachorganisation Confederation of Meningitis Organisations Inc. (CoMO) laden ein, an der Aktion "Hand in Hand gegen Meningitis" unter www.comomeningitis.org teilzunehmen: Ein virtuelles "Händereichen" wird die große Zahl von Menschen symbolisieren, die sich weltweit für den Schutz möglichst vieler Menschen vor dieser tödlichen Erkrankung einsetzen. CoMO möchte auf diese Weise eine Million Menschen aus der ganzen Welt vereinen. Diese Zahl entspricht den in diesem Jahr zu erwartenden Neuerkrankungen an bakterieller Meningitis.

Über den Verein "Gemeinsam gegen Meningokokken e.V."
"Gemeinsam gegen Meningokokken e.V." ist der Selbsthilfeverein für Menschen, die mit den Folgen von Meningitis und Meningokokkensepsis leben. Der Verein ist Mitglied der Confederation of Meningitis Organisations Inc. (CoMO). Er ist Ansprechpartner für alle, die mehr über Meningokokkenerkrankungen wissen wollen und helfen möchten, sie zu bekämpfen. Darüber hinaus vernetzt der 2010 gegründete Verein die Berufsgruppen, die mit Meningitis und Sepsis zu tun haben, damit Betroffene bestmögliche Hilfe und Behandlung erhalten.

Über die Confederation of Meningitis Organisations (CoMO)
Die CoMO ist ein weltweites Bündnis von 39 Organisationen aus 26 Ländern. 2013 stehen die Aktivitäten der CoMO unter dem Motto "Wissen ist die beste Abwehr", denn Impfungen sind die einzig wirksame Vorbeugung gegen Meningitis. Die Mitglieder und Betroffenen fordern daher weltweite Impfprogramme zum Schutz der am stärksten betroffenen Personen.

Pressekontakt:
Gemeinsam gegen Meningokokken e.V.
Elvira Schwarz, Tatjana Eser
Buscherheide 44, D - 52538 Gangelt
Tel. 01 51 - 51 29 27 33
E-Mail:
info@noSpam.gemeinsam-gegen-meningokokken.de

Quelle: Pressemeldung Gemeinsam gegen Meningokokken e.V.