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NRW: Einführung der Impfpflicht?

In Nordrhein-Westfalen erwägt die Landesregierung die Einführung einer Impfpflicht. Wenn eine landesweite Aufklärungskampagne im nächsten Jahr keine Erfolge zeigt, will die Landesregierung Vorschläge zur Impfpflicht machen...

Angesichts der steigenden Zahl von Masern-Erkrankungen in Nordrhein-Westfalen erwägt die Landesregierung die Einführung einer Impfpflicht. Derzeit werde eine landesweite Impf-Kampagne vorbereitet, kündigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Düsseldorfer Landtag an. Wenn die Aufklärung im nächsten Jahr keine Erfolge zeige, werde sein Haus Vorschläge zu einer Impfpflicht machen.

Zur Grundimmunisierung gegen zwei Impfungen erforderlich. Die erste Impfung weisen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 95% der NRW-Bürger auf, die zweite hingegen nur 75%. Zur Ausrottung der Krankheit ist eine Impf-Quote von 95% nötig. Die Weltgesundheitsorganisation hat dieses Ziel für Europa bis 2010 vorgegeben.

„Es hat gravierende Folgen, wenn Impfungen vernachlässigt werden“, warnte Laumann. „Nur deshalb mussten zwei kleine Kinder sterben.“ In diesem Jahr waren in Duisburg ein Baby und ein dreijähriger Junge an Masern gestorben. Bis zum Beginn dieser Woche seien in NRW 164 Masern-Erkrankungen bekannt geworden - darunter 63 in Düsseldorf und 55 in Mettmann, berichtete Laumann. Während Ausländer der Aufforderung zum Impfen in der Regel nachkämen, wenn sie auf Defizite hingewiesen würden, gebe es vor unter den höher Gebildeten Verweigerer.