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Grippe (Influenza)

Impfschutz/Vorsorge

Die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung vor einer Influenza-Infektion ist die Schutzimpfung mit Grippeimpfstoffen. Sie sollte jährlich – in Mitteleuropa vor Beginn einer Epidemie vorzugsweise in den Monaten September bis November – durchgeführt werden. 

Die Impfung ist keine Allgemein-, sondern eine Indikationsimpfung. Danach sollten unbedingt geimpft werden: Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer erhöhten Gesundheitsgefährdung infolge eines Grundleidens (chronische Lungen-, Herz-, Kreislauf-, Stoffwechselkrankheiten), HIV-Infizierte und Menschen, die beruflich einem erhöhen Infektionsrisiko ausgesetzt sind (z.B. Beschäftigte im Gesundheitswesen, Lehrer u.a.) und alle Menschen über 60 Jahre.
Auch Menschen, die mit einer besonders gefährdeten Person zusammenleben, sollten geimpft werden.

Idealerweise sollte die Impfung zwischen September und November erfolgen.

Der Impfstoff für die Saison 2010/11 enthielt auch das pandemische Influenzavirus („A/H1N1/California/2009“). Weil Schwangere ein deutlich erhöhtes Risiko bei einer Influenza-Infektion haben, wird nun eine Grippeimpfung für alle Schwangeren ab dem 2.Trimenon empfohlen, bei besonderer Gefährdung infolge einer Grunderkrankung bereits ab dem 1.Trimenon.

Im Falle einer Epidemie ist auch eine Impfung nach Ausbruch noch möglich und empfehlenswert. Gesunde Menschen sind durch eine Influenza-Impfung zu mindestens 80% geschützt, bei älteren Menschen ist die Schutzrate wahrscheinlich etwas geringer. Unbestritten ist jedoch, dass die Impfung Komplikationen, Krankenhausbehandlung und tödliche Verläufe signifikant reduziert. Für die Impfung stehen verschiedene Impfstoffe zur Auswahl: Vollvirusimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren. Sie bieten einen guten Schutz, haben aber auch starke Nebenwirkungen. Spaltvirusimpfstoffe enthalten Virusbruchstücke. Sie sind besser verträglich als Vollvirusimpfstoffe und auch für Kinder geeignet. Subunit-Impfstoffe enthalten als Antigene gereinigte Virusbestandteile. Sie sind besser verträglich als Vollvirusimpfstoffe, bieten aber einen schlechteren Schutz als Spaltvirusimpfstoffe.

Spricht etwas gegen eine Spritze, wie z.B. eine Spritzenphobie oder Gerinnungsstörungen, kann ein Influenza-Impf-Nasenspray verwendet werden (zugelassen für die Altersgruppe 2 bis einschließlich 17 Jahre). Dieser Impfstoff mit vier abgeschwächten lebenden Influenza-Viren ist schon seit über 10 Jahren in den USA eingeführt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), viele nationale Komitees und Fachgesellschaften empfehlen die jährliche Grippeimpfung ab dem vollendeten 1. Lebenshalbjahr.

Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission für die Influenza-Impfung nur noch Impfstoffe mit 4 Influenza-Typen (quadrivalenter Influenzaimpfstoff mit aktueller, von der Weltgesundheitsorganisation [WHO] empfohlener Antigenkombination). Diese Impfstoffe stehen auch für Kinder ab 6 Monaten zur Verfügung. Die Krankenkassen erstatten diesen Impfstoff bei Risikopatienten seit Herbst 2018.

Kinder unter 9 Jahren, die erstmalig geimpft werden, sollten zwei Impfstoffdosen im Abstand von vier Wochen erhalten (Tot- und Lebendimpfstoff).