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Osteoporose - Wurzeln in der Kindheit

Die Basis für die Entwicklung einer Osteoporose wird bereits im Kindesalter gelegt. Falsche Ernährung, zu wenig Calcium und Inaktivität erhöhen das Risiko...

Osteoporose gilt als eine Krankheit der späteren Lebensjahre. Doch Experten weisen darauf hin, dass der Grundstock für den krankhaften Knochendichteschwund bereits in der Kindheit gelegt wird. Gerade für das Knochenwachstum ist eine ausreichende Calcium-Zufuhr enorm wichtig. Aber mit dem zunehmenden Konsum von Cola und Limonaden sinkt automatisch der Milchkonsum. Gleichzeitig stehen in dieser Altersgruppe frisches Gemüse, Obst und Fisch zu selten auf dem Speiseplan. Experten plädieren daher für eine verstärkte Osteoporose-Vorsorge im Kindes- und Jugendalter. "Wir wollen Eltern, Lehrern und auch Politikern bewusst machen, dass Osteoporose eine Erkrankung ist, die bereits im Kindesalter beginnt, und rechtzeitig gesetzte Maßnahmen wirkungsvolle Ergebnisse zeigen", erklärte Univ.-Prof. Ingomar Mutz aus Österreich in einem Bericht der Fachzeitschrift "Jatros Pädiatrie".

Calcium-Aufnahme optimieren

Milch und Milchprodukte stellen die wichtigste Calcium-Quelle dar. Fördernde Faktoren für die Calcium-Aufnahme sind: Vitamin D, Milchsäure (in Sauermilchprodukten), Fruchtsäuren (in Obst und Fruchtsäften), möglicherweise Laktose. Sauermilchprodukte und Käse werden auch von Personen mit Laktoseintoleranz gut vertragen. Die Verteilung der täglichen Calcium-Zufuhr auf mehrere Mahlzeiten inkl. einer calciumreichen Spätmahlzeit kann zu einer besseren Ausnutzung beitragen.

Empfohlene tägliche Calcium-Aufnahme für Kinder und Jugendliche:

  • 0-4 Monate: 220 mg
  • 4-12 Monate: 400 mg
  • 1-4 Jahre: 600 mg
  • 4-7 Jahre: 900 mg
  • 7-10 Jahre: 1.100 mg
  • 10-18 Jahre: 1.200 mg

Gezieltes Training
Untersuchungen belegen, dass Kinder, die viel Sport trieben, bzw. Erwachsene, die als Kinder sportlich aktiv waren, höhere Knochendichten aufweisen als unsportliche. Sport muss bei den Kids wieder "in" werden, denn damit kann sehr leicht nicht nur Osteoporose, sondern auch vielen anderen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck vorgebeugt werden. Schulsport ist Lebensstil-Erziehung", betonte der österreichische Univ.-Prof. Dr. Peter H. Schober.

Aber auch gezieltes Training sollte während der Kindheit bzw. Jugend betrieben werden: Speziell jene Bereiche, die besonders bruchanfällig sind, wie z. B. Wirbelsäule, Oberschenkel oder Unterarm werden bei diesem Training beansprucht. Die mechanische Beanspruchung stärkt den Knochen. Die sportlichen Belastungen sollten daher dynamisch bzw. vielseitig sein, mit hoher Intensität bzw. Frequenz und vor allem regelmäßig ausgeübt werden. Bei einer Unterbrechung gehen die positiven Effekte wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Empfehlenswert sind Sportarten, die hohe Kraftspitzen und vielseitige Kraftwirkungen beinhalten (Sprünge, Antritte, Stopps, Richtungswechsel beim Laufen, Rotationsbewegungen).