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NRW-Kinder- und Jugendärzte fordern mehr Honorargerechtigkeit

Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein-Westfalen kritisieren: "Weniger Honorar für gleiche Leistung und höhere Praxisunkosten – unser Berufsstand ist bedroht." Laut Dr. Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte, sind Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein die Verlierer der Honorarreform. Denn: Sie bekommen im Vergleich mit Pädiatern in anderen Bundesländern bis zu 35% weniger - bei durchschnittlich höheren Unkosten ...

„Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein sind die Verlierer der Honorarreform. Damit werden wir uns nicht abfinden!“ Dies kündigte heute in Düsseldorf Dr. Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte, an. Dr. Josef Kahl: „Unsere Patienten zahlen die gleichen Beiträge wie Patienten in anderen Bundesländern, die Kassen bekommen die gleichen Zuweisungen aus dem Fonds wie anderenorts. Wir Kinder- und Jugendärzte in NRW versorgen unsere Patienten genau so gut wie unsere Kolleginnen und Kollegen in Bayern, Niedersachsen oder den neuen Bundesländern. Aber wir bekommen dafür deutlich weniger Honorar.
Wir bekommen im Vergleich mit Pädiatern in anderen Bundesländern bis zu 35% weniger. Und dies bei durchschnittlich höheren Unkosten.

NRW ist dicht besiedelt: Wir zahlen im Durchschnitt sehr viel höhere Mieten für unsere Praxen als etwa irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern oder in Niederbayern, die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen zahlen ihren Mitarbeiterinnen Gehälter, die über den vorgeschriebenen Tarifen liegen, damit diese die höheren Lebenskosten in NRW bestreiten können. Dies werden wir uns in Zukunft nicht mehr leisten können. Wir werden Personal entlassen müssen und unsere Praxen rationalisieren, d.h. unser Beratungsangebot einschränken.
Darunter werden besonders die Eltern und Kinder aus sozial vernachlässigten Familien leiden, für die sich die Kinder- und Jugendärzte heute oft weit über die rein medizinische Beratung hinaus engagieren, indem sie – ohne dafür bezahlt zu werden – etwa Gespräche mit Erzieherinnen, Lehrern und Jugendämter führen, indem sie die Eltern ausführlich und kompetent beraten in Fragen der Erziehung, Ernährung, Lernschwierigkeiten etc. Diese notwendigen Hilfen und Weichenstellungen sind mit den derzeitigen Honoraren nicht länger möglich. Die Politik muss daher dringend für Honorargerechtigkeit sorgen.“