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Kinder- und Jugendärzte fordern verbesserte Primärprävention und integrierte Hilfe statt Pflichtvorsorge-untersuchungen

Scheinbar unbemerkt von der Öffentlichkeit werden in Deutschland Kinder misshandelt und vernachlässigt. Immer lauter wird daher der Ruf der Politik nach Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vertritt die Auffassung, dass Pflichtvorsorgeuntersuchungen allein das Problem von Kindesmisshandlung bzw. –vernachlässigung nicht lösen können und fordert, die Primärprävention im Rahmen der Gesundheitsreform zu verbessern...

Offener Brief an Gesundheitsausschuss, Ausschuss für Familie und Jugend, Kinderkommission und BMG

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vertritt die Auffassung, dass Pflichtvorsorge-untersuchungen allein das Problem von Kindesmisshandlung bzw.
–vernachlässigung nicht lösen können und fordert, die Primärprävention im Rahmen der Gesundheit-sreform zu verbessern. In einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten aus dem Gesundheitsausschuss, aus dem Ausschuss für Familie und Jugend und an die Mitglieder der Kinderkommission und an Staatssekretär Dr. Schröder vom BMG hat der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte die Haltung und Forderungen der Kinder- und Jugendärzte dargelegt. Sie finden dieses Schreiben HIER.

Hintergrund: Scheinbar unbemerkt von der Öffentlichkeit werden in Deutschland Kinder misshandelt und vernachlässigt. Immer lauter wird daher der Ruf der Politik nach Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hält verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen allein nicht für geeignet, Kindesvernachlässigung bzw. –misshandlung zu verhindern. Er fordert die Bundesregierung auf, im Rahmen der anstehenden Gesundheitsreform die Primärprävention durch veränderte und erweiterte Vorsorgen für alle Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr zu stärken, so dass Krankheiten und Fehlentwicklungen gar nicht erst entstehen. Zur Verhinderung von Vernachlässigung und Misshandlung fordert der BVKJ die Politiker auf, strukturelle und finanzielle Voraussetzungen für ein Modell zur integrierten Frühprävention zu schaffen, mit deren Hilfe bereits vorgeburtlich psychosoziale Risikofamilien identifiziert und anschließend engmaschig betreut werden können.

Köln, 25. Oktober 2006