Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

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Kinder- und Jugendarztpraxis Lengede

Ein paar Dinge, die Sie als Eltern wissen sollten, und die wir nicht immer in der Praxis ansprechen


Augen: ganz wichtig ist, daß Kinder regelmäßig in die Ferne schauen. Dies geschieht automatisch im Freien und sollte täglich nicht unter 2 Stunden sein. Damit kann sich eine Kurzsichtigkeit deutlich schwerer entwickeln. Auch Licht beim Schlafen spielt dabei eine negative Rolle.

 

Bildschirm: so spät und so wenig wie möglich (wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind mal ein Video oder eine Sendung anschauen, ist nichts dagegen zu sagen). Die Aktion Bildschirmfrei bis drei ist ein guter Ansatz, ebenso auch die AWMF-Leitlinie zu diesem Thema.
Wenn Sie mit Ihrem Kind zusammen sind: Ihr Smartphone darf keine Rolle spielen! Es stört die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind ganz massiv!

 

Ernährung: Zitat eines ehemaligen Fuldaer Oberarztes, von dem Herr Monninger vieles gelernt hat: "Ein gesunder Magen verträgt aufgeschwemmten Sand!" Richtig, aber keine Ernährung. Es zeigt, dass nicht alles verboten ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat sinnvolle und praktikable Empfehlungen zusammengetragen.

 

Essen: gern gemeinsam, gern probieren, nicht enttäuscht sein, wenn Ihr Kind etwas nicht mag. Vorlieben ändern sich ständig. Sie sind dafür veratwortlich, dass etwas und was auf den Tisch kommt, und Ihr Kind darf entscheiden, was es davon essen möchte (und sich bestimmt manchmal etwas wünschen). Lassen Sie keinen Machtkampf um das Essen entstehen!
Schwieriger ist es bei übergewichtigen Kindern, da ist Vorbeugung am Besten (siehe Ernährung).

 

Impfen: Darüber sprechen wir natürlich in der Praxis. Wer genau nachlesen will, dem sei als Information das Grüne Kreuz und das Robert-Koch-Institut empfohlen

 

Fantasie: das wünschen wir Ihnen und Ihrem Kind! Fantasie kommt von innen. Sie wird z. B. durch Langeweile motiviert. Bücher geben Anregungen für selbst entwickelte Bilder und Gefühle. Wer Stille erlebt, wird aufmerksam, auch Aufmerksamkeitsstörungen entwickeln sich dann nicht so leicht. Haben Sie bitte nicht den Eindruck, daß Sie Ihrem Kind ständig etwas "bieten" müssen.

 

Plötzlicher Kindstod: Er ist zum Glück um 95% zurückgegangen, seitdem wir die wichtigsten Risikofaktoren kennen: Schlafen auf dem Bauch und rauchende Eltern. Also: Rückenlage (bis das Kind sich selbst drehen kann), rauchfreie Wohnung. Stillen schützt, ein Schlafsack statt Decke auch. Momentan betrifft der Kindstod noch eines von 10000 Kindern.

 

Schlafen: Der Nachtschlaf ist für die ganze Familie wichtig und wird durch ein neues Familienmitglied immer gestört. Bis sich bei einem Säugling ein Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt, vergehen in der Regel 3-4 Monate. Falls mit 8 Monaten noch Schwierigkeiten beim Ein-oder Durchschlafen (eine Nachtmahlzeit ist noch akzeptabel) bestehen, sollten wir darüber reden. Um so weniger Sie sich um das Einschlafen kümmern, um so leichter lernt Ihr Kind das auch alleine.

 

Spielzeuge: Sie sollten einfach und nicht zu viele sein. Um so smarter ein Dino ausgerüstet ist, um so mehr stört das die Vielfalt des eigenen Spielens. Eine Altpapierkiste oder ein Tisch mit einer großen Decke darüber sind tolle Sachen!

 

Sprache: Sprache entwickelt sich sehr unterschiedlich. Sie können sie fördern, indem sie von Anfang an mit Ihrem Kind sprechen, möglichst mit Blickkontakt, mit ihm singen, später tanzen, Bücher anschauen, vorlesen. Wenn Ihr Kind nicht spricht, kann das auch daran liegen, dass es mit seiner Zeichensprache zu viel Erfolg hat. Dann ist es gut, sich dumm zu stellen und erst auf (versuchte) Sprache zu reagieren!
Sie können die Entwicklung aber auch stören, insbesondere duch den Bildschirm.