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Plötzlicher unerwarteter Kindstod: Die meisten verstorbenen Säuglinge sind mehreren Risikofaktoren ausgesetzt

Laut einer neuen amerikanischen Studie sind bei etwa 60% der Fälle von plötzlichem unerwarteten Kindstod (SUID) Babys mehr als einem Risikofaktor ausgesetzt und schlafen nicht alleine.

Als plötzlicher unerwarteten Kindstod (SUID: Sudden uninspected infant death syndrome) definieren Expert*innen jeden unerwarteten und plötzlichen Tod eines Kindes im Alter von weniger als einem Jahr, der häufig während des Schlafs oder im Schlafbereich des Säuglings eintritt – dazu zählt auch der plötzliche Kindstod (SIDS: Sudden infant death syndrome) und das versehentliche Ersticken und Strangulieren im Bett. „Unsere Ergebnisse unterstützen eine umfassende Beratung bezüglich einer sicheren Schlafumgebung für jede Familie bei jeder Begegnung, die über die bloße Frage, wo ein Säugling schläft, hinausgeht“, schrieben die Autor*innen in „Characteristics of Sudden Unexpected Infant Deaths on Shared and Nonshared Sleep Surfaces“ (Erck Lambert AB, et al. Pediatrics . 20. Februar 2024). Säuglinge sollten auf dem Rücken auf einer festen, flachen Schlafunterlage ohne weiche Gegenstände oder lose Bettwäsche schlafen. Sie sollten die Schlaffläche mit niemandem teilen.

Ein Team, zu dem auch Forscher*innen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gehörten, analysierte Daten zu 7.595 SUID-Fälle von 2011 bis 2020. Die Ergebnisse zeigten, dass drei von fünf Säuglingen zum Zeitpunkt ihres Todes ein Bett, eine Couch oder einen Sessel mit jemanden anderen teilten. Betroffen waren vor allem Säuglinge, die jünger als 4 Monate alt waren. Diejenigen, die zusammen mit jemanden anderen schliefen, lagen häufiger auf dem Rücken, befanden sich in einem Erwachsenenbett oder Stuhl/Sofa und waren während der Schwangerschaft häufiger dem Zigarettenrauch der Mutter ausgesetzt.

Bei ungefähr 82% der Säuglinge, die nicht alleine schliefen, und 68% der Säuglinge, die alleine schliefen, lagen mindestens zwei zusätzliche Risikofaktoren für SUID vor. Die meisten Säuglinge standen unter der Aufsicht eines Elternteils.
Die Autor*innen betonten, wie wichtig es sei, werdende Eltern, junge Eltern vor und nach der Geburt bei allen Gelegenheiten über die Risikofaktoren für SUID aufzuklären.

Quellen: AAP News, Pediatrics