Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- & Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

04.03.2023

4. März: Welt-HPV-Tag

Am 4. März soll der Welt-HPV-Tag auf Humane Papillomviren (HPV) als Auslöser bestimmter Krebsarten und auf die schützende Impfung aufmerksam machen. Die 690.000 Krebsfälle, die jedes Jahr weltweit durch HPV verursacht werden, wären zum großen Teil durch eine HPV-Impfung zu verhindern.

HP-Virus

HP-Virus

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die HPV-Impfung im Alter von 9 bis 14 Jahren. Für einen vollständigen Impfschutz sind 2 Dosen im Abstand von mindestens 5 Monaten bis 12 Monaten erforderlich. In diesem Alter ist der Impfstoff wirksamer, da jüngere Heranwachsende mehr Antikörper nach der HPV-Impfung produzieren als ältere Jugendliche. Zudem sollten Kinder möglichst geschützt werden, bevor sie dem Virus ausgesetzt sind. Da das Virus hauptsächlich sexuell übertragen wird, bedeutet das: noch vor den ersten sexuellen Kontakten.

9- bis 14-Jährige immer noch zu wenig immunisiert

Dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zufolge wurden bei den im Jahr 2007 Geborenen, die 2021 14 Jahre alt wurden, nur 50,4% der Mädchen und 25,5% der Jungen vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Die fast völlige Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs wäre durch hohe Impfraten von fast 90% möglich – neben einem regelmäßigen HPV-Screening. Neben Gebärmutterhalskrebs verursacht HPV auch andere Formen von Krebs wie Mund- oder Rachenkrebs oder Peniskarzinom.

Übertragung meist durch Sexualkontakte, aber auch durch Hautkontakt

Es gibt über 200 verschiedene Typen von HPV-Viren, mindestens 12 davon sind sogenannte Hochrisiko-Typen (vor allem Typ 16 und 18), die Krebs verursachen können. Ein HPV-Träger kann das Virus selbst dann weitergegeben, wenn er keine Anzeichen oder Symptome hat. Die Übertragung erfolgt meist durch Sexualkontakte (ein Kondom schützt nicht vollständig vor einer Ansteckung); bei der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene, aber auch durch intensiven Hautkontakt. Es reichen winzige Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut, die nicht erkennbar sein können, damit das Virus in den Körper gelangen kann. Es gibt Studien, die noch andere – sehr seltene - mögliche Übertragungswege nahelegen, da HPV außerhalb seines Wirts überleben kann. 

HPV ist die Ursache für schätzungsweise 99% der Gebärmutterhalskrebserkrankungen, 90% der Analkrebserkrankungen (Darmausgang), 65% der Vaginalkarzinomen (Scheide), 50% der Vulvakarzinome (Scham) und 45-90% der Oropharynxkarzinome (Mund und Rachen).

Quellen: J Cancer Policy, Curr Opin Pediatr, Exp Ther Med, International Journal of Environmental Research and Public Health, Water Res, askabouthpv.org, ZI, BMC medicine, BMJ, RKI
 
 Weitere Informationen unter: Entschieden. Gegen Krebs.

Autor: äin-red