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18.11.2020

Viele Babys leiden unter einem Vitamin-B12-Mangel

Eine aktuelle deutsche Untersuchung mit 176.702 Babys kam zu dem Ergebnis, dass bei vielen Babys ein Vitamin-B12-Mangel auftritt.

„Ein Vitamin-B12-Mangel macht sich bei den Babys meist erst im zweiten Lebenshalbjahr bemerkbar und kann dann schwere Schäden zur Folge haben, wie Wachstumsstörungen, Blutarmut, Muskelschwäche und eine veränderte Gehirnentwicklung“, erklärt Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei Neugeborenen ist die Ursache des Vitamin-B12-Mangels häufig der mütterliche Vitamin-B12-Mangel. Stillende Frauen haben einen besonders hohen Bedarf an Vitamin B12. Wenn sie sich vegan oder vegetarisch ernähren, nehmen sie oft nicht ausreichend Vitamin B12 mit der Nahrung auf. Aber auch häufiges Erbrechen während der Schwangerschaft, Krankheiten wie eine Colitis ulcerosa oder bestimmte Medikamente können die Aufnahme des Vitamins erschweren. Entscheidet sich die Mutter gegen eine Einführung von fleischhaltiger Beikost und stillt länger als ein halbes Jahr ausschließlich, besteht ebenso ein hohes Risiko für das Kind, unter einem Vitamin-B12-Mangel zu leiden. In seltenen Fällen kann auch eine genetische bedingte Störung der Aufnahme dieses Vitamins zugrunde liegen.

Wenn sich Schwangere vegan, aber auch vegetarisch ernähren, sollten sie ihren Frauenarzt informieren, um bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel zu bekommen. Stillende Mütter sollten den Kinder- und Jugendarzt informieren, wenn sie eine rein pflanzliche Diät bevorzugen, damit er regelmäßig überprüfen kann, ob der Säugling ausreichend versorgt ist“, rät Dr. Kahl.

Der Studie der Universität Heidelberg zufolge litt einer von 5.355 Säuglingen unter einem Vitamin-B12-Mangel. Die Experten der Studie schlagen deshalb vor, dass Neugeborene standardmäßig auf einen Vitmani-B12-Mangel hin untersucht werden sollten. Sie haben für diese herausragende Forschung in der Präventivmedizin einen Preis erhalten.

Quellen: J Ped, Montasschr Kinderheilkd, Pädiatrie, dpa
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.

Autor: äin-red