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02.11.2015
Kinder fällt es insbesondere nach den Ferien oft schwer, wieder in die Schule zu gehen. Aber was, wenn sich Kinder regelmäßig weigern, morgens aufzustehen oder nach Hause wollen, wenn sie in der Schule sind? Dies können erste Anzeichen für Schulverweigerung sein.
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Dr. Julie Saflarski vom Family Institute an der Northwestern Universität in Evanston, Illinois (USA) zufolge unterscheidet sich Schulverweigerung vom typischen Schulschwänzen. Es ist viel schwerwiegender als „blau zu machen“ oder an einem Tag vorzutäuschen, krank zu sein, um sich mit Freunden zu treffen.
Schulverweigerung gehört zu bestimmten Verhaltensweisen, die bei emotionalen Stress entstehen. Dieser kann u.a. durch die Schulumgebung ausgelöst werden. Angststörungen und/der Depressionen wirken verstärkend. Schulverweigerung ist ein schrittweiser Prozess, der sich mit der Zeit verschlimmert, wenn nicht gegengesteuert wird. Wiederkehrende Anzeichen sind:
Jedes Kind hat andere Gründe dafür, warum es nicht in die Schule mag. Schulverweigerung kann mit harmlosen Dingen beginnen (s.o). Je länger sie anhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Situation eskaliert.
Schätzungsweise 1-5% aller Kinder im schulpflichtigen Alter neigen zur Schulverweigerung. Am häufigsten tritt Schulverweigerung bei Kindern im Alter zwischen fünf und sechs Jahren auf, wenn sie zum ersten Mal in die Schule kommen. Auch bei anderen stressigen Übergangsphasen sind Kinder gefährdet, eine Abneigung gegen die Schule zu entwickeln und Gelegenheiten zu suchen, von der Schule fern zu bleiben, wie z.B. beim Übergang von der Grundschule in die Realschule oder ins Gymnasium.
Die amerikanische Vereinigung der Schulpsychologen, National Association of School Psychologists (NASP), hat einige Gründe identifiziert, warum Schüler, die Schule verweigern. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
Wenn ein Elternteil bemerkt, dass sich das Verhalten ihres Kindes verändert oder einige der genannten Warnzeichen auftreten, ist es wichtig, dass Vater und Mutter versuchen sich in das Kind hineinzuversetzen und es zu verstehen. Schulverweigerung kann manchmal auch auf Opposition beruhen: Das Kind weigert sich, die Wünsche der Eltern zu erfüllen. Doch kommen in der Regel dann auch noch andere Faktoren hinzu.
Die NASP gibt einige Tipps für Eltern im Umgang mit Schulverweigerung:
Quelle: The Family Institute at Northwestern University, Evanston, Illinois (USA) (1, 2)