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FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)

Ursachen

Das Risiko einer FSME-Erkrankung ist während der Zeckensaison zwischen März/April und Oktober/November am größten und nicht nur auf beruflich gefährdete Personen wie Forstarbeiter oder Landwirte beschränkt. 90% der an FSME erkrankten Personen infizieren sich in ihrer Freizeit. leben bevorzugt in Bodenähe. Sie “lauern” auf Sträuchern, Gräsern und in Büschen und lassen sich nicht, wie oft behauptet, von Bäumen herunterfallen. Zecken suchen dann möglichst schnell feuchtwarme Körperpartien an ihrem Opfer auf. Die kleinen, geschickten Kletterer halten sich, wenn sie z. B. auf einen Menschen übergehen, an seinen Haaren oder Kleidern fest, um dann an eine unbekleidete Körperstelle vorzudringen. Dementsprechend sind die Gelegenheiten vielfältig, beim Zelten, Joggen, Angeln, Reiten, Wandern, etc. von Zecken gestochen zu werden.

Beim Stich werden die FSME-Erreger von der Zecke auf den Menschen übertragen. Eine besondere Tücke des Zeckenstichs liegt darin, dass er nicht nur Erreger übertragen kann, sondern darüber hinaus durch betäubende Substanzen im Zeckenspeichel vom Opfer praktisch nicht gespürt wird. Zecken kommen zwar weltweit vor, jedoch ist das FSME-Virus auf Europa und einige Teile Asiens beschränkt. Das Infektionsrisiko ist in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Für Europa gilt die Faustregel: Je weiter man nach Osten kommt, desto höher ist das FSME-Risiko.

Die höchsten Fahllzahlen werden aus den baltischen Staaten, Polen, Weißrussland und Russland gemeldet.

In Deutschlands FSME-Endemiegebieten tragen ca. 0,1 bis 5% der Zecken den Erreger in sich. Gebiete mit sehr hohem Risiko sind in Süddeutschland, den Niederungen des Donautals und seiner Nebenflüsse in Baden-Württemberg und Bayern - die letzten Jahre mussten immer mehr Regionen als Risikogebiete eingestuft werden.

Klima

Der Klimawandel beeinflusst auch durch Zecken übertragene Krankheiten. Zecken und die durch sie übertragenen Krankheiten haben sich in den letzten Jahren ausgebreitet: Bei milden Winter wurden in Deutschland vom November bis zum Januar Wirt suchende, aktive Zecken nachgewiesen. Auch über 1.300 Metern Höhe wurden bereits befallene Zecken entdeckt.

Forscher vermuten, dass weitere noch nicht bekannte Faktoren für eine Zunahme von infizierten Zecken verantwortlich sein müssen, da der Klimawandel alleine als Erklärung nicht ausreicht. So trägt wahrscheinlich auch die Zunahme der Mobilität sowie der Freizeitaktivitäten in der Natur zu einem Anstieg von Infektionen bei.