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Der Säugling im ersten halben Jahr

In den ersten sechs Wochen schlafen die meisten Babys noch recht viel. Sie wachen auf, um zu essen und sehen sich meist nur für kurze Zeit um. Manchmal wachen sie nicht einmal auf, wenn sie gewickelt werden.

Manche Babys sind allerdings auch in diesen ersten Wochen schon recht wach. Sei es, dass sie schon sehr aufmerksam ihre Umgebung betrachten und sich gerne herumtragen lassen oder dass die unangenehmen Dreimonatskoliken ihnen den Schlaf rauben.

Nach sechs bis acht Wochen werden viele Säuglinge munterer. Oft beginnen sie in dieser Zeit, die Menschen in ihrer Umgebung mit einem strahlenden Lächeln zu beglücken. Der Säugling kann nun schon recht gut beobachten. Daher hat er in der Regel in diesem Alter schon viel Freude an Fingerspielen. Setzen die Eltern bunte Hütchen auf die Finger und singen dazu ein Lied, so können sie ihrem Kind eine sehr interessante und spannende Vorstellung bieten. Wenn das Kind seinen Kopf bereits gut halten und kontrollieren kann, können auch schon die ersten „Flugstunden“ veranstaltet werden. Dabei liegt das Baby mit dem Bauch oder Rücken auf den Armen des Vaters oder der Mutter, die sich mit ihm langsam im Kreis drehen. Legt sich der Erwachsene auf den Rücken und zieht die Beine an, kann er das Baby mit dem Bauch auf seine Unterschenkel legen, und es sanft nach oben und unten schaukeln. All diese Bewegungsspiele fördern die Entwicklung des Gleichgewichtssinns des Kindes. Und wenn gerade niemand Zeit hat, sich um das Baby zu kümmern, dann verschafft ein Mobile ihm Abwechslung. Eine große Freude für Babys ist es auch, wenn der Kinderwagen unter einem Baum abgestellt wird, dessen Blätter sich im Wind bewegen. Ein Mückennetz schützt das Kind dabei vor ungebetenen Gästen.

Im Alter von ungefähr vier Monaten lernt das Baby gezielt nach angebotenen Gegenständen zu greifen. Schnell entwickelt es hierbei Routine und gibt, was es einmal in der Hand hält, so schnell nicht wieder her. Alles, was das Kind in die Hand nimmt, steckt es in den Mund. Der Wahrnehmung von Oberflächenbeschaffenheit und Formen mit der Zunge ist noch viel feiner als mit den Händen. Für die Entwicklung des Tastsinns ist das Abschlecken des Spielzeugs von großer Wichtigkeit. Eltern sollten jedoch auf Sauberkeit und Größe des Spielzeugs achten. Im Laufe der folgenden Wochen gewinnt das Baby zunehmend eine Vorstellung davon, dass seine Hände zu ihm gehören und dass es Bewegungen steuern kann. Eine echte Herausforderung für den Säugling ist es dann, auf dem Rücken liegend seine eigenen Füße zu fangen. Die meisten Babys beginnen im Alter zwischen vier und sechs Monaten auch sich gezielt vom Rücken auf den Bauch bzw. vom Bauch auf den Rücken zu kullern. Diese Bewegungsabläufe werden meist zufällig entdeckt. Allerdings kann man dem Kind diese Abläufe auch ein wenig bewusst machen, indem man sie beim Wickeln an beiden Schulterblättern stützend abwechselnd auf die eine und die andere Körperseite dreht. 

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Entwicklungskalender.