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Ärgerregulierung bei Schulkindern

In ihrem Projekt untersuchte Maria von Salisch auch, wie Schulkinder Ärger er- und ausleben. Dazu ließ sie Kinder Ärgertagebücher führen, führte Ärger-Folgen-Interviews und ließ sie Fragebögen zu kindlichen Ärgerregulierungsstrategien ausfüllen.

Wesentliche Ergebnisse:

  • konfrontierendes, schädigendes Verhalten ist eher die Ausnahme
  • ältere Kinder wenden sich äußerlich oder innerlich häufiger von ärgerverursachenden Freunden ab oder versuchen, „cool“ zu bleiben.
  • Art der Beziehung und Vertrauen zum Verursacher spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, unerwünschte Formen des Ärgerausdruck zu „maskieren“.
  • Mädchen neigen eher dazu, das Ausmaß ihres Ärgers vor dem Verursacher zu verbergen. Dies lässt sich u.a. damit begründen, dass Mädchen eher negative Folgen erwarten, wenn sie ihrem Ärger offen Luftmachen, und dies auch selbst eher als unberechtigt bewerten.
  • Jungen äußern häufiger konfrontierendes oder schädigendes Verhalten oder Rachegedanken. Außerdem neigen sie eher dazu, den Verursacher ihres Ärgers bei anderen anzuschwärzen bzw. ihn auszugrenzen.

Die Psychologin widmet sich auch der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und Ärger. Dabei stellt sie fest, dass Kinder mit geringem oder stark schwankendem Selbstwertgefühl sich häufiger und stärker ärgern, was sich z.T. in verstärkter Aggressivität, besonders bei Jungen, widerspiegelt. Selbstwertschwache Kinder greifen bei Ärger auch leichter zu Chips und Schokolade oder ähnlichen Tröstern. Dagegen verbergen selbstbewusste Kinder überraschenderweise häufiger ihren Ärger und distanzieren sich.