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AIDS bei Säuglingen & Kindern

Übertragung

Säuglinge bzw. Kinder stecken sich am häufigsten über ihre HIV-infizierte Mutter an:

  • bei der Geburt oder seltener schon während der Schwangerschaft
  • das Virus kann außerdem beim Stillen über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden

Weitere Übertragungswege:

  • bei sexuellem Kontakt mit HIV-Infizierten (über Körperflüssigkeiten: Sperma, Vaginalsekret, Blut durch Schleimhautrisse), besonders gefährdet sind Menschen, deren Sexualpraktiken ein höheres Verletzungsrisiko bergen, wie z.B. beim Analverkehr
  • über infiziertes Blut, z.B. heute am häufigsten mit verunreinigten Nadeln bei Drogenabhängigen und über offene Wunden, in der Vergangenheit (80er Jahre) auch häufig über Bluttransfusionen und Blutprodukte

Zwar ist HIV auch in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränen, Stuhl und Urin nachgewiesen worden, jedoch in so geringen Mengen, dass diese nicht für eine Übertragung ausreichen. Zudem überlebt das Virus außerhalb des Körpers nur sehr kurz, und schon einfache Hygienemaßnahmen – z.B. Wasser und Seife – genügen, um es abzutöten. Wie jahrelange Erfahrung zeigt, besteht beim alltäglichen Umgang eines HIV-infizierten Kindes mit Spielkameraden und Familienangehörigen keine Ansteckungsgefahr! Weder durch Küssen, Umarmen und Raufen noch durch gemeinsame Benutzung von Zahnbürsten, Badezimmereinrichtung oder Essgeschirr ist es bislang zu Virusübertragungen gekommen. Nur wenn das Blut eines infizierten Kindes in die Blutbahn (z. B. über eine offene Wunde) oder auf die Schleimhäute (in den Mund oder die Augen) einer anderen Person gerät, besteht ein Infektionsrisiko. In Bezug auf eine Übertragung durch blutende Kratz- und Bissverletzungen wurde seit Entdeckung des HIV nur von einem einzigen Kind berichtet, bei dem allerdings nie eindeutig geklärt wurde, ob nicht ein sexueller Missbrauch hinter der Ansteckung gestanden hat.