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Richtige Ernährung für Kleinkinder: Vitamin-D-Mangel

Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern ein wichtiges Steroidhormon, von dem man heute weiß, dass es nicht nur das Knochenwachstum beeinflusst, sondern vielfältige positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus, z.B. unser Immun- und Herz-Kreislaufsystem, hat.

Der Körper stellt Vitamin D ganz überwiegend durch UV-Strahlen auf der Haut her. Eine weitere, kleinere Quelle ist die Nahrung, da nur wenige Lebensmittel wie fettreiche Fische oder Milchprodukte nennenswerte Mengen an Vitamin D enthalten.

Seit langer Zeit ist es in Deutschland selbstverständlich, dass Kinder im ersten Lebensjahr eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin D erhalten, um ein gesundes Knochengerüst aufzubauen und einer Rachitiserkrankung vorzubeugen.

Diese Vitamin-D-Prophylaxe wird nach Rücksprache mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt im zweiten Lebensjahr ihres Kindes in den Monaten November bis März, die wenig Sonnen bieten, fortgeführt. Erst nach dem vollendeten zweiten Lebensjahr ist eine zusätzliche Gabe nicht mehr notwendig, da man ab diesem Zeitpunkt von einem Normalbedarf bei ausreichender Sonnenexposition von 5 µg/Tag wie bei älteren Kindern und Erwachsenen ausgeht.

Untersuchungen des Robert Koch-Instituts bei Kindern vom ersten bis zum 17. Lebensjahr haben allerdings ergeben, dass über die Hälfte der Kindern mit Vitamin D unterversorgt sind. Nicht nur Knochenkrankheiten, sondern auch Herzkrankheiten, vermehrte Neigung zu Diabetes, hoher Blutdruck und Störungen des Immunsystems mit vermehrten Allergien und Autoimmunerkrankungen stehen vermutlich im Zusammenhang mit Vitamin-D-Mangel.

Damit der Körper Ihres Kindes genügend eigenes Vitamin D produzieren kann, gehen Sie mit Ihrem Kind möglichst häufig nach draußen. Schon 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht pro Tag an 3-4 Tagen pro Woche auf der teilweise unbedeckten und nicht mit Sonnenschutzmittel eingecremten Haut (Gesicht, Hände und Unterarme) werden als ausreichend angesehen. Außerdem sollten immer wieder Fisch und Milch auf dem Speiseplan stehen, sofern Ihr Kind diese verträgt.

Im Zweifelsfall kann der Kinder- und Jugendarzt den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen. Auf der Basis des Messwertes und des jeweiligen Lebensstils lassen sich dann individuelle Maßnahmen planen.

Alles weitere Wissenswerte über das Vitamin D, Folgen eines Vitamin-D-Mangels und die Auswirkungen einer Rachitis finden Sie unter der Rubrik „Das Erste Jahr/Vitamin D-Mangel/Rachitis“